Annäherung an jüdische Historie

Die Geschichte des jüdischen Lebens in Thalfang und dessen brutales Ende durch den Naziterror werden weiter durch eine Initiativgruppe aufgearbeitet, die sich wieder am Montag, 15. März, um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus trifft.

Thalfang. (doth) Sogenannte "Stolpersteine" sollen an jüdische Mitbürger erinnern, die von den Nazischergen verschleppt und später im KZ umgebracht wurden. An der Stelle, wo einst in der Friedhofstraße die Synagoge stand, ist eine Gedenktafel geplant. Der evangelische Pfarrer Winfrid Krause und Beigeordneter Burkhard Graul wollen dem Gremium eine Zeichnung der Synagoge, die in den 60er Jahren wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste, zur Diskussion stellen. Architekt Horst Fetzer hat die Fassade des Gotteshauses neu entworfen.

"Mittlerweile ist eine noch bessere Fotografie aufgetaucht, mit deren Hilfe wir uns vielleicht dem tatsächlichen Aussehen dieses jüdischen Gotteshauses weiter nähern können", hofft der Geistliche. Eine Gedenktafel soll mit diesem Bild und einer Inschrift vor dem Haus Koch in der Friedhofstraße aufgestellt werden. Was darauf stehen soll, wird ebenfalls am Montag weiter beraten.

"Einen Schlussstrich unter alles ziehen, wie es hin und wieder gefordert wird, kann ich persönlich nicht akzeptieren", klagt Fetzer an. Die jüdische Geschichte im Ort müsse bewusst bleiben.

"Wir wollen mit der jüdischen Vergangenheit in Thalfang behutsam umgehen und möglichst ein nachhaltiges Gedenken erreichen", beschreibt Beigeordneter Graul das Ziel der Initiative. Alle, die sich für das Thema interessieren, können kommen und mitarbeiten. Es ist ein offenes Gremium.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort