Wandelkonzert mit edlem Wein

Seit langem ausverkauft war das Jubiläums-Wandelkonzert im Stift. 260 Besucher machten sich auf einen genussvollen, von edlen Tropfen aus der Vinothek begleiteten musikalischen Weg zu drei Spielstätten. Sonne, Mond und Stern des Ballett&Tanzstudios Ute Lichter gaben das Geleit.

 Zwei Flötistinnen und jede Menge unterschiedliche Blockflöten: die 15-jährige Lina Alirezania und die 19 Jahre alte Annabell Opelt bezauberten mit ihrem quirligen Spiel. TV-Foto: Marita Blahak

Zwei Flötistinnen und jede Menge unterschiedliche Blockflöten: die 15-jährige Lina Alirezania und die 19 Jahre alte Annabell Opelt bezauberten mit ihrem quirligen Spiel. TV-Foto: Marita Blahak

Bernkastel-Kues. (mbl) Das Motto "Über Grenzen" des diesjährigen Kultursommers Rheinland-Pfalz machte sich auch das Wandelkonzert an der Mosel zu eigen mit "grenzenlosen" Musikdarbietungen ganz unterschiedlicher Zeitepochen, Komponisten und Länder.

Illustre Gästeschar für ein großes Geburtstagskind: Ehrengäste aus Landespolitik, Kommunalpolitik und Gesellschaft kamen mit einem großen Stammpublikum in den Genuss einer hervorragenden mehrstündigen Konzertveranstaltung, die der Vielfalt von Musik und Instrumenten breiten Raum bot. Am 9. Juni 1985 war das "Wandelkonzert" das erste Konzert des Moselmusikfestivals.

"Auch damals war es bitterkalt und es schauerte", sagte Hermann Lewen. So begann der Abend im überdachten Festsaal des Weinmuseums. Kulturministerin Doris Ahnen überbrachte die Glückwünsche von Ministerpräsident Kurt Beck. "25 Jahre lang haben sie Gutes bewahrt und stets Neues gewagt", lobte Ahnen und dankte für den Mut des Moselmusikfestivals, immer wieder zu neuen Ufern aufzubrechen.

Von Johann Sebastian Bach über Joseph Haydn bis zu zeitgenössischen Komponisten reichte das Konzertprogramm. Das Publikum war begeistert - nicht nur beim Auftritt des erst 21-jährigen, bereits mit vielen Preisen ausgezeichneten Cellisten Benedict Kloeckner. Er brillierte gleich zu Beginn mit Haydns Konzert für Violoncello und Orchester D-Dur unter der Leitung von Wolfgang Lichter. Mit seiner natürlichen Art spielte sich der junge Solist in die Herzen des Publikums.

Er schien eins zu sein mit seinem Instrument: elegante Virtuosität in den Allegro-Sätzen sowie innig schlichter Ausdruck im Adagio machten das Konzert zu einem wahren Hörgenuss.

Und der "Faden" der musikalischen Genüsse, mehrfach mit Bravorufen begleitet, riss nicht ab. Im Gewölbekeller bezauberten die jungen, quirligen Flötistinnen des Blockflötenduos "Discorsi Salottieri" mit mittelalterlichen und modernen Flötentönen. Es war eine Freude, der Vielzahl miteinander kommunizierender Flöten zuzuhören.

Ungewöhnlicher Hörgenuss beim Thomas-Bracht-Trio: Die Musiker brachten Improvisationen des zuvor gehörten Cellokonzertes zu Gehör, während in der Stiftskapelle das Bernkasteler Kammerorchester mit solistischen Einlagen von Flöten und Violinen, Oboe und Harfe zu Musik aus unterschiedlichen Ländern einlud.

Zum Finale beeindruckten "barockisierte" Beatles-Songs, Soloparts mit Violine, Harfe und dem feurigen Csardas für Cello, bevor sich der "grenzenlose" Musikbogen an der Mosel wieder schloss mit dem Walzer "Moselland" des Bernkasteler Komponisten Kettenhofen.

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