Trierer Stadtrat will Tempo 30 auf Hauptstraßen

Trier. · Um die Anwohner vor zu viel Verkehrslärm zu schützen, hat der Trierer Stadtrat am Dienstagabend einen Lärmaktionsplan beschlossen. Auf fast 20 stark befahrenen Trierer Straßen soll Tempo 30 eingeführt werden.

(woc) Christophstraße, Bonner Straße, Luxemburger Straße, Aachener Straße, Kölner Straße, Kaiserstraße, Lindenstraße, Zewener-/Wasserbilliger Straße, Balduinstraße, Roonstraße, Bismarkstraße, Theodor-Heuss-Allee, Reichsabtei, Schöndorfer Straße: Geht es nach dem Willen des Trierer Stadtrats, dann soll auf diesen viel befahrenen Straßen im Trierer Stadtgebiet die Höchstgeschwindigkeit für KFZ während der Nachtstunden von 22 bis 6 Uhr auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert werden. In Saar-, Matthias- und Paulinstraße soll künftig rund um die Uhr Tempo-30 gelten. Die Geschwindigkeitsbegrenzung ist ein Baustein im umfangreichen Lärmaktionsplan, den der Rat am Dienstagabend beschlossen hat. Kommunen sind gesetzlich verpflichtet, einen solchen Plan aufzustellen. Die Lärmbelastung an viel befahrenen Straßen wird dafür erhoben, anschließend werden Lösungen entwickelt, wie die Anwohner vor unzulässig hoher Lärmbelastung geschützt werden können.

Neben den Tempo-30-Zonen sieht der Lärmaktionsplan vor, dass in der Luxemburgerstraße der alte Pflasterstraßenbelag ausgetauscht wird und entlang der Zurmaiener Straße, der Wilhelm-Leuschner-Straße und Auf der Steinrausch Schallschutzwände errichtet werden.
Ob die Tempo-30-Zonen tatsächlich eingerichtet werden, hängt ab von der Beurteilung der Straßenverkehrsbehörden. Grundsätzlich sind solche Geschwindigkeitsbeschränkungen für komplette Haupt-, Durchgangs- und Bundesstraßen nicht zulässig. Udo Köhler von der CDU-Fraktion forderte den Stadtrat deshalb auf, dem Lärmaktionsplan nicht zuzustimmen sondern zur weiteren Beratung in den Ausschuss zu verweisen.

Die übrigen Fraktionen erklärten allerdings, dass der Lärmaktionsplan, der über mehrere Jahre erarbeitet wurde, ausreichend im Ausschuss beraten sei. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani sagte, dass Tempo 30 zwar für Hauptstraßen nicht generell genehmigungsfähig sei. "Aber wir werden bei den entsprechenden Behörden für eine Ausnahmegenehmigung kämpfen, damit wir so die unzulässig hohe Lärmbelastung in den Trierer Straßen schnell und kostengünstig senken können." Außerdem hätten auch Berlin, Frankfurt und Freiburg bereits Tempo-30-Zonen in Hauptstraßen eingerichtet zur Lärmreduzierung. "Warum soll das dann in Trier nicht möglich sein?", fragte Kaes-Torchiani rhetorisch.

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