Dreckige Finger bekommen Rote Karte gezeigt

Ein Kurs der Krankenpflegeschule des Kreiskrankenhauses St. Franziskus Saarburg hat mit einem Video einen deutschlandweiten Wettbewerb der "Aktion saubere Hände" gewonnen.

 Die beiden Pflegeschüler Marco Dühr (links) und Michael Neises wissen durch die „Aktion saubere Hände“, wie wichtig Hygiene im Krankenhaus ist. TV-Foto: Silke Steuer

Die beiden Pflegeschüler Marco Dühr (links) und Michael Neises wissen durch die „Aktion saubere Hände“, wie wichtig Hygiene im Krankenhaus ist. TV-Foto: Silke Steuer

Saarburg. (sis) Horrorszenario wie in einem skurrilen Albtraum: Menschengroße Keime stürmen das Patientenzimmer des Kreiskrankenhauses St. Franziskus Saarburg und wollen eine ahnungslose Patientin angreifen. Und das alles, weil sich der Arzt nicht ordentlich die Hände gewaschen hat.

Ähnliche, wenn auch nicht derart grotesk überspitzte, Szenen spielen sich täglich in deutschen Krankenhäusern ab und sind Teil eines Filmes, den die Saarburger Schüler für den Wettbewerb der "Aktion saubere Hände" gedreht haben. im Film macht eine Schülerin den Schmuddel-Arzt auf die Desinfektions-Sprayer aufmerksam. Sofort stürzen sich in Cartoon-Manier menschenähnliche Desinfektions-Sprayer auf die bösen Keime.

So zumindest geschieht es im Film der Saarburger Schüler, mit dem sie den deutschlandweiten Wettbewerb der Aktion gewinnen konnten, die von dem Bundesministerium für Gesundheit in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut sowie dem Aktionsbündnis Patientensicherheit ins Leben gerufen wurde.

"Wir wollten uns schon viel Arbeit machen, denn immerhin waren wir sehr an dem Thema interessiert", erzählt der Krankenpflegeschüler Marco Dühr. Daher hätten sie sich auch für ein aufwendiges Video mit eigens angefertigten Kostümen und zwei umgeschriebenen Liedern entschieden. "Bei jährlich 500 000 Infektionen in deutschen Krankenhäusern ist es wichtig, noch einmal an die sechs Schritte der Händedesinfektion zu erinnern", findet sein Mitschüler Michael Neises.

Konkurrenz deutlich geschlagen



Beim Wettbewerb mussten sich die Krankenpflegeschüler des Kreiskrankenhauses St. Franziskus Saarburg gegen 17 weitere Krankenhäuser durchsetzen. Sie sicherten sich deutlich den ersten Preis - mit 37 Prozent der über 15 000 Stimmen. In der Woche der Abstimmung forderten alle Schüler und Mitarbeiter Verwandte und Bekannte auf, für sie im Internet zu stimmen. "Als wir hörten, dass größere Krankenhäuser wie die Charité in Berlin teilnehmen, dachten wir nicht, dass wir gewinnen würden", sagt Marco Dühr.

Die Arbeiten der Konkurrenz haben sie sich im Internet angesehen. Darunter waren Filme, Plakate oder Power-Point-Präsentationen. "Somit wussten wir auch, dass wir beim Wettbewerb nicht die Letzten werden können, denn unsere Arbeit war professioneller als manch andere Arbeit", sagt Michael Neises. Ziel der Kampagne "Aktion saubere Hände" ist es, die Patientenversorgung und das Arbeitsumfeld im Krankenhaus zu verbessern.

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