Argentinische Lebensart unter freiem Himmel

Sie kommunizieren mit ihren Körpern zur Musik, die DJane Pascale aus Metz aufgelegt hat: Tänzerinnen und Tänzer aus der Region Trier, aus Frankreich und Luxemburg. Die Trierer Tangoinitiative hatte zu einem beschwingten Abend eingeladen.

 Beschwingter Moment vor herrlicher Kulisse: Ludwig Kieselmann tanzt mit DJane Pascale aus Metz Tango vor dem Trierer Dom. TV-Foto: Katja Bernardy

Beschwingter Moment vor herrlicher Kulisse: Ludwig Kieselmann tanzt mit DJane Pascale aus Metz Tango vor dem Trierer Dom. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. Er führt sie zum Dreivierteltakt eines Tango-Walz. Die Schritte sind klein, die Bewegungen sanft, das Paar ist aufeinander eingespielt. Eine halbe Stunde tanzen die Männer und Frauen unter freiem Himmel auf einer Bühne auf dem Domfreihof. Der einsetzende Regen zwingt sie, ins Walderdorffs umzuziehen.

"Kein Problem", findet Patrick Mat té aus Metz. Er schätze auch dieses Ambiente. "Der Veranstalter findet immer sehr schöne Orte hier in Trier. Sowohl draußen als auch in der Gastronomie", schwärmt Mat té. Das ist einer der Gründe, weshalb der Franzose den relativ weiten Weg auf sich nimmt, um beim Tango-Open-Air in Trier zu tanzen. Auch Norbert und Elsbeth Reitz aus Irmenach in der Nähe des Flughafens Hahn sind gekommen, um vier Stunden lang Tango zu tanzen. "Ich mag die Sinnlichkeit, die Erotik und das Miteinander des Tangos", sagt Norbert Reitz.

Ludwig Kieselmann sowie Renate und Herbert Kluth haben die Tangoinitiative Trier vor rund fünf Jahren gegründet. Seit 2006 veranstalten sie die Milongas. "Das ist der argentinische Ausdruck für einen Tanzabend", erklärt Kieselmann. Er ist vor zehn Jahren zum Tangotanzen gekommen.

"Ein Artikel im TV hatte mich angesprochen, und seitdem bin ich süchtig", sagt er. Er schätzt die Flexibilität und Vielfalt dieses Tanzes. "Man reiht einen Schritt an den anderen, wie die Tanzfläche es zulässt." Tango sei Kommunikation über den Körper. Die Partnerin übersetze mit dem Fuß, was der Mann mit dem Oberkörper vorgebe.

Aufgelegt hat DJane Pascale aus Metz: Tango-Walz, Tango im Achtachteltakt, Tango Nuevo und, und, und. "Tango im Achtachteltakt ist genauso schnell wie ein Rock'n'Roll", meint ein Tänzer. DJane Pascale dosiert die Stücke an diesem Abend geschickt. Musik, auf die sich einfach tanzen lässt wechselt sich mit schwieriger ab.

Auch Gäste aus Luxemburg und Saarbrücken sind unter den Tänzern. "Wer Tango tanzt, ist viel unterwegs", sagt Kieselmann. Er selbst fährt auch schon mal nach Hamburg oder Paris, um Tango Argentino zu tanzen.

Die nächste Milonga der Tangoinitiative Trier ist am Sonntag, 8. August, in der Tanzschule "Dance in" am Bahnhofsplatz 2 in Trier. Beginn dort ist um 18 Uhr. Dort wird ein Mindestverzehr von zehn Euro erhoben. Infos sind erhältlich unter www.tangoinitiative-trier.eu und www.tango-trier.de

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