Visionen vom exklusiven Wohnen

Mit markanten Punkten in Trier-West haben sich Studierende der Fachhochschule Trier und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen befasst. In der Europäischen Kunstakademie sind ausgewählte Semesterarbeiten bis zum 18. Dezember zu sehen.

 Attraktivitätssteigerung für Trier-West: Markus Fischer, Vitalij Strel, Alexander Frank, Petra Opitz, Sebastian Müller und Jutta Louis (von links) stellten ihre Modelle vor. TV-Foto: Dorothee Quaré

Attraktivitätssteigerung für Trier-West: Markus Fischer, Vitalij Strel, Alexander Frank, Petra Opitz, Sebastian Müller und Jutta Louis (von links) stellten ihre Modelle vor. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier-West. "Im Stadtrat werden wir uns verstärkt mit Trier-West befassen", kündigt Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani an: "Der Stadtteil hat es verdient." In der Europäischen Kunstakademie hat sie die Ausstellung "Trier-West macht Hochschule" eröffnet.

Studierende der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und der Trierer Fachhochschule haben sich im Rahmen von Diplom- und Bachelorarbeiten mit dem Stadtteil auseinandergesetzt: Zum einen ging es um ein Rahmenkonzept, wobei der Fokus auf dem nördlichen Moselufer lag. Zum anderen haben sie sich mit markanten Punkten in Trier-West näher beschäftigt.

"Das Ziel war, eine Verbindung des Stadtteils mit der Mosel herzustellen"; sagt Stefan Krapp, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen, Lehrstuhl für Städtebau und Landesplanung. Unter dem Titel "Stadt zum Fluss" befassten sich Studierende etwa mit dem Brückenkopf der Römerbrücke und dem ehemaligen Edeka-Gelände, wobei eine gemischte Wohn- und Arbeitsstruktur entstehen sollte.

An der Trierer FH wurden innerhalb von 14 Tagen Stegreifkonzepte zum denkmalgeschützten früheren Ausbesserungswerk entwickelt, die Marion Goerdt, Professorin für Städtebau und Entwerfen, präsentierte. Bei einem Entwurf ist das Gebäude nach oben hin erweitert worden, bei einem anderen ist es zum Außenraum mit Baumreihen umfunktioniert worden.

Wohnen am Wasser mit Blick auf die Mosel



Auch den ganzen Bereich zwischen Adenauer- und Römerbrücke nahmen sich die Studenten vor, wobei eine Grünverbindung vom Fluss bis zum Markusberg für eine Attraktivitätssteigerung des Stadtteils sorgen sollte. "Sie haben sich stark mit den Beständen auseinander gesetzt", sagt Marion Goerdt.

Einige Arbeiten wurden bei der Ausstellungseröffnung näher vorgestellt. So schufen Petra Opitz, Jing Jiang, Vitalij Strel und Jutta Louis verkehrsberuhigte Bereiche in der Eurener- und Luxemburgerstraße. Im Bereich der Jägerkaserne entstanden Einzelhäuser für Familien, beim Ausbesserungswerk gemischte Wohnbebauung mit Höfen.

"In der Luxemburger Straße war uns Wohnen am Wasser mit Blick auf die Mosel wichtig", sagt Vitalij Strel. Wegen der Hochwassergefahr seien die Häuser angehoben worden. Markus Fischer, Vesela Manolova, Sebastian Müller und Alexander Frank sehen für das Ausbesserungswerk eine Wohn- und Arbeitsstruktur vor, von der Eurener Straße bis zum Markusberg integratives Wohnen: Wohneinheiten mit Gärten, Hofhäuser und Gemeinschaftsgrünflächen. An der Mosel gibt es bei ihnen "Wohnen in exklusiver Lage": Einfamilienhäuser sowie Geschosswohnungsbau.

Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani lobt die kreativen Werke der Trierer und Aachener Studierenden. In einer anderen Ecke Triers zeigten derartige Arbeiten bereits Erfolge: "Für das Gerberviertel gibt es jetzt einen Bauantrag, dort ist eine größere Investition vorgesehen, und der Bebauungsplan ist im Verfahren drin." Auch in der Weberbach hätten studentische Entwürfe den Anschub gegeben: "Es brodelt bei den Investoren!"

Bis zum 18. Dezember sind die Arbeiten in der Kunstakademie, Aachener Straße 63 in Trier, zu sehen. Im Frühjahr sollen sie in den Viehmarktthermen gezeigt werden.

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