Junge Leute zum Mitspielen gesucht

Neuer Chef, neues Konzept, neue Mitspieler: Beim Laien-Orchester der Stadt Trier stehen die Zeichen auf Neuanfang. Mit Profi-Dirigent Christophe Hellmann soll zur gepflegten Tradition nun verstärkt jugendliche Spielfreude kommen.

 Sucht neue Mitspieler, vor allem bei den tiefen Streichern: Der künftige Orchester-Leiter Christophe Hellmann. Foto: privat

Sucht neue Mitspieler, vor allem bei den tiefen Streichern: Der künftige Orchester-Leiter Christophe Hellmann. Foto: privat

Trier. Mit personellen Wechseln sind oft neue Impulse verbunden. So ist es auch beim Collegium musicum der VHS - nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Klangkörper der Uni.

Der langjährige Leiter Klaus Risch hat sich im Juni verabschiedet - und mit ihm auch das klassische Volkshochschul-Orchester. Was bei der Stadt in Gestalt des Bildungs- und Medienzentrums schon längst Realität ist, soll nun im Orchesterbereich nachvollzogen werden: VHS und Musikschule kommen unter ein Dach und treten künftig auch auf der Konzertbühne gemeinsam nach außen auf.

"Wir streben eine Neupositionierung an", sagt Rudolf Hahn, Chef des Bildungszentrums. Das gemeinsame Orchester soll sich verstärkt an der Musikschule ausrichten. Die hatte bislang trotz einiger Anläufe keinen eigenen Klangkörper. "Damit fehlte Kindern und Jugendlichen die Chance, sich als Orchestermusiker auszuprobieren", erklärt Musikschulleiterin Pia Langer. Nun sollen sich die Mitglieder des "alten" Collegiums und die Schüler zusammenraufen. Nicht mehr unter dem Namen "Collegium musicum", der arg akademisch klingt und eine ständige Verwechslungsgefahr mit der Uni birgt.

Ein Laien-Orchester für die ganze Stadt



Vorläufig heißt man "Orchester des Bildungs- und Medienzentrums", aber das Wort-Monstrum soll nicht auf Dauer bleiben. Irgendwann, hofft Pia Langer, "dürfen wir uns vielleicht mal Orchester der Stadt Trier nennen". Nachdem sich die Profis vom Theater vor Jahren zu "Philharmonikern" befördert haben, wäre der bescheidenere Titel durchaus frei. Und auch Rudolf Hahn sieht Bedarf für eine Kapelle, die die Stadt bei kleineren Anlässen repräsentieren könnte.

Aber dafür muss die Zusammenführung funktionieren. Es dürfte eine anspruchsvolle Aufgabe werden, die Generationen unter einen Hut zu bringen, das Repertoire zu modernisieren und jugendliche Mitmusiker auf ganz unterschiedlichem Spielniveau zu integrieren.

Diesen Job übernimmt mit Christophe Hellmann ein Vollprofi. Bislang war er Kapellmeister am Saarbrücker Staatstheater, konnte sogar große Produktionen dirigieren. Aus familiären Gründen orientiert er sich auf Lehrtätigkeiten, und weil er enge verwandtschaftliche Bande nach Trier hat, kam die Verbindung zum Bildungszentrum zustande. Hahn und Langer griffen angesichts der sich bietenden Chance zu, und so hat Trier nun einen hochqualifizierten neuen Dirigenten.

Er wolle das Orchester "inhaltlich öffnen", sagt Hellmann, auch mit neuerer Literatur bis hin zum Musical. Zwei Jahreskonzerte soll es geben, eines eher klassisch, das andere mit "lockeren" Klängen. Projekte mit Trierer Chören sind angestrebt. "Ich freue mich darauf, mit jungen Leuten zu arbeiten, sagt der Neue. Beim bisherigen "Collegium musicum" hat er auch schon intensiv fürs Weiter-Mitspielen geworben.

Am Samstag, 11. September, ist ein entscheidender Tag: Interessenten für das neue Orchester sind von 11 bis 15 Uhr in die Karl-Berg-Musikschule eingeladen. Infos unter 0651/718-1442. Anmeldungen unter musikschule@trier.de

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