Thommer Viez ist in aller Munde

Alois Gorges hat in seinem arbeitsintensiven Leben Tradition erhalten und für Fortschritt gesorgt. Am heutigen Dienstag, 8. September, wird die immer noch arbeitende "Thommer Institution" 80 Jahre alt.

Thomm. (dis) Während sich viele Menschen auf den vorgezogenen Ruhestand oder den letzten Arbeitstag freuen, will Alois Gorges nichts vom Rentendasein wissen. Inzwischen hat ihn sein "Job" nicht nur im Ruwertal, sondern auch an der Saar, der Mosel und in der Stadt Trier beliebt und bekannt werden lassen. Gorges hat die Herstellung von Viez seit 1959 nicht nur zu seinem Job gemacht - es ist für ihn zu einer Berufung geworden. Sein Viez ist mehrfach prämiert worden, und Kenner bezeichnen ihn als "sauber, rein und sehr schmackhaft". Sein freundliches Wesen und das stete Lächeln zeichnen das Geburtstagskind aus. Viele Menschen hatten ihn vor Jahrzehnten bereits als Gastronomen kennengelernt. Damals führte er die seit 150 Jahren im Familienbesitz befindliche Traditionsgaststätte "Zur Post". Mit seiner Familie betrieb er das Gasthaus über Jahrzehnte mit Engagement und Überzeugung. Doch nicht nur die Thommer fühlten sich bei ihm wohl. Auch Besucher von anderen Ortschaften kamen wegen der guten Bedienung und sahen sich nicht als Fremde, sondern als Freunde.

Neueste Technik hält Einzug ins Büro



Junggeselle Gorges war aber darüber hinaus 40 Jahre der Posthalter von Thomm. Auch in dieser Eigenschaft galt er als zuverlässig und schnell. Es war die Zeit, als es noch nicht in jedem Haushalt ein Telefon gab. So überbrachte er neben den Postsendungen auch telefonische Nachrichten, die ihm für bestimmte Mitbürger des Ortes übermittelt worden waren.

Heute ist er, wie es so schön heißt, noch "top fit", keltert, liefert immer noch seinen Viez und freut sich über seine Arbeit. Dabei hat er sich auf die neueste Technik eingestellt. Vor einem Jahr ist in seinem Haus ein Computer installiert worden. Das Geburtstagskind hat sich damit angefreundet und arbeitet regelmäßig damit.

Das Obst wird von Großlieferanten nach Thomm gebracht. "Säurereiche Sorten sollen es sein", sagt Gorges, der seit zehn Jahren einen Angestellten beschäftigt. Sie kommen vom Bodensee, aber auch aus Polen und Litauen. Er will auf jeden Fall das Geschmacksniveau der letzten Jahre beibehalten.

Über die Mengen des verarbeiteten Obstes und der hergestellten Liter Viez spricht er hingegen nicht gerne. Mehrere Hundert Fuder seien es. Dies kommt der Realität wohl sehr nah, hat er doch rund 200 Kunden zwischen Wittlich und Saarburg mit Viez in Fässern und Flaschen, aber auch mit Hochprozentigem zu beliefern.

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