Eine Weihnachtsgeschichte im heimatlichen Ambiente

Eine besondere Attraktion erwartet die Besucher der Thommer Pfarrkirche in der Weihnachtszeit: Ein riesige und mit vielen Details bestückte Krippenlandschaft, die von engagierten Thommern Jahr für Jahr noch ein Stückchen erweitert wird.

Thomm. (f.k.) Die rund 1100 Einwohner zählende Gemeinde Thomm im vorderen Hochwald wurde bis Anfang der 60er-Jahre vom Schieferbergbau geprägt. Auch heute finden sich in Thomm noch zahlreiche Relikte dieser Epoche, und Schiefer als Baumaterial bestimmt an vielen Stellen das Ortsbild. Dies gilt auch für die in den 60er-Jahren erbaute Pfarrkirche St. Pauli Bekehrung, die zur Weihnachtszeit Besucher aus nah und fern mit einer Krippenlandschaft lockt, die links neben dem Altar etwa 44 Quadratmeter des Kirchenschiffs bedeckt.

Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass hier die Weihnachtsgeschichte rund den Stall zu Bethlehem nach Thomm verlagert wurde: Es beginnt mit dem Modell des Dorfzentrums, an das sich die Schiefergrube der frühen 60er-Jahre anschließt. Sie ist möglichst originalgetreu nachgebildet mit Fördertum und Nebengebäuden. Hinzu kommen weitere Thommer Wahrzeichen, so etwa die Nachbildungen der Barbarastatue, der Klemer Mühle oder das Stollenportal. Doch der lokale Thommer Bezug geht noch weiter, denn die rund 15 aus Holz geschnitzten Figuren, die rund um Maria, Josef und das Jesuskind die Landschaft bevölkern, tragen alle die Gesichtszüge von lebenden oder verstorbenen Thommern. Die beeindruckende Miniaturenlandschaft ist das Werk der Thommer Krippenbauer, bei dem zurzeit 18 junge und alte Thommer mitwirken. "Wir sind kein Verein, sondern nur ein loser Verband, der das alles im Advent aufbaut", erklärt Simon Schabo, der die Arbeit der "losen Gruppe" koordiniert.

Zum 35. Mal haben sie in diesem Advent die Krippe aufgebaut - und es ist die bisher größte "Ausgabe" der Thommer Krippe. Ihre Anfänge im Jahr 1975 waren bescheiden. Damals bauten Josef Feld und der inzwischen verstorbene Johann Weber den ersten Stall aus der Verpackung einer Melkmaschine. Platz hatte die Krippe auf einem kleinen runden Tisch.

Die regelmäßige Erweiterung der Krippe folgte dann ab 1980 auf Initiative des damaligen Diakons Winfried Stadtfeld. Jahr für Jahr wuchs nun die Krippenlandschaft: das Dorfmodell, ein echter Bachlauf, die Mühle, die Schiefergrube, …

Zwei Wochen lang, jeden Abend rund zwei Stunden, haben die Thommer Krippenbauer in diesem Jahr an ihrem Werk gearbeitet. Noch bis zum 2. Februar kann es täglich bis 18 Uhr in der Pfarrkirche Thomm besichtigt werden. Und wem es gefällt, der sollte sich ins dazu gelegte Gästebuch eintragen. So wie viele Besucher zuvor aus der Region, aus Deutschland und der Welt. Gäste aus Panama loben das Werk ebenso wie Hamburger, Eise nacher oder Straßburger.

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