Fußgängerzone in neuem Licht

55 Straßenlampen in Wittlichs Fußgängerzone leuchten ab Herbst mit LED-Technik. Der Vorteil: Der Energieverbrauch sinkt um 35 Prozent, für die Stadt entstehen keine Kosten. Für die RWE Rheinland Westfalen Netz gilt Wittlich als Pilotprojekt-Stadt, weil das Licht erstmals in der Region in einer Fußgängerzone getestet wird.

Wittlich. Glühbirne, Solarstrom - und Energiesparlampen: Wie der Mensch künstliches Licht erzeugt, ändert sich mit der zur Verfügung stehenden Technologie. Eine heißt: LED (Light Emitting Diode). Es geht um kleine Elektronik-Teile, die als meist farbige Mini-Lichter schon alltäglich sind: im Kinderspielzeug, Auto, Fernseher. Oder künftig in Wittlichs Fußgängerzone.

Dort wollen die RWE Rheinland Westfalen Netz 55 Straßenlampen mit der LED-Technologie ausstatten. Das heißt: Äußerlich bleiben die Straßenlaternen unverändert, nur die Leuchtmittel werden ausgetauscht. Die herkömmlichen Glühlampen weichen in Burg-, Neu-, Himmeroder- und Triererstraße ab Ende Oktober den Leuchtdioden.

"Zuvor waren Quecksilberdampf-Hochdrucklampen zu je 80 Watt im Einsatz. Normalerweise werden die Leuchtmittel im Rahmen des Wartungsvertrages turnusmäßig gewechselt, das stünde in zwei Jahren an", sagt Rolf Lorig, RWE-Pressesprecher auf TV-Nachfrage.

Eine Quecksilberdampf-Hochdrucklampe ist eine Gasentladungslampe, bei der die Lichterzeugung in einem Rohr aus Quarzglas stattfindet. Darin ist Argon und Quecksilber. Diese Technologie komme bei der Straßenbeleuchtung seit den 70er Jahren zum Einsatz, so Lorig.

Kleinere Projekte in Speicher und Heidenburg



Als Grund für den vorzeitigen Wechsel nennt er: "Wir unterstützen das Bemühen der Stadt Wittlich beim Energiesparen. Mit der hochinnovativen und energieeffizienten LED-Technik zu je 50 Watt beträgt die Energieersparnis rund 35 Prozent." Das koste im Vergleich zu den bisherigen Lampen rund 25 000 Euro mehr. Die RWE trage diese Mehrkosten, auf die Stadt kämen keine Kosten zu, weil es ein Pilotprojekt sei.

Was heißt das genau, wo doch im Neubaugebiet Heidenburg und auf dem Kirchenvorplatz Speicher schon LED-Licht scheint? "Der Einsatz in einer Fußgängerzone dieser Größenordnung ist in der Region Trier Neuland, hat also Pilotcharakter", sagt Rolf Lorig: "Wir bekommen dadurch wichtige Erkenntnisse im Realbetrieb dieser neuen Technik. Dabei steht auch die Akzeptanz durch Bürger und Anwohner im Fokus, außerdem sammeln wir wichtige Betriebserfahrungen."

Dass sich das Ganze auch für Wittlich lohnt, glaubt Dietmar Jäger, Ortsbürgermeister in Heidenburg: "Ich empfehle das weiter. Bei uns im Neubaugebiet sind alle zufrieden. Die Energieersparnis kann ich bestätigen. Und die Lampen sind richtig hell und können gerichtet werden. Das heißt, die Problematik: Straßenlicht ja, aber bitte nicht vor meinem Schlafzimmerfenster, die fällt weg."

Für Heidenburg hat sich die LED-Technik mehrfach gelohnt. Sie ist Teil eines Energiekonzeptes, das dem Hunsrückort einen Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz brachte.

Kostensenkung von 1250 Euro jährlich



Ob Wittlich auch Energievorreiter wird? Der Bauausschuss jedenfalls hat jetzt der LED-Umrüstung zugestimmt. Laut Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung Wittlich, erwartet man ein Energieersparnis von 6600 Kilowattstunden im Jahr. Das ergibt laut Rolf Lorig eine jährliche Kostenersparnis von etwa 1250 Euro.

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