4000 Kilometer Rad fahren für den Frieden

Bon courage und gute Fahrt! Die fünfte Friedensradfahrt unter der Überschrift "Bike for Peace and New Energies" hat gestern vor dem Wittlicher Rathaus Halt gemacht.

 Gelbe T-Shirts, bunte Fahnen: Die Friedensradfahrer haben in Wittlich Station gemacht. TV-Foto: Ursula Quickert

Gelbe T-Shirts, bunte Fahnen: Die Friedensradfahrer haben in Wittlich Station gemacht. TV-Foto: Ursula Quickert

Wittlich. (uq) Die buntgestreifte Friedensflagge flattert hinter Vladimirs altem Rennrad im Wind. Der 70-jährige Russe ist einer der ältesten Teilnehmer der Friedensradfahrt Paris - Moskau und hat eine der interessantesten Lebensgeschichten zu erzählen. Denn früher hat er als Ingenieur selbst in einem Kernkraftwerk gearbeitet und war an Atomtests beteiligt. Heute steht Vladimir mit rund 30 Menschen auf dem Wittlicher Marktplatz, die vor allem für zwei Ziele einstehen und radeln: Frieden und erneuerbare Energien.

Am 2. Juli ist die fünfte Friedensradfahrt "Bike for Peace and New Energies" in Paris gestartet. Am 29. August, nach 58 Tagen, soll sie ihr Ziel in Moskau erreichen. Teilnehmen kann jeder, egal ob er nur einen Tag, ein paar Wochen oder die ganze Zeit über mit der Gruppe in die Pedale tritt. Auf ihrem Weg von Spangdahlem und Büchel hat die Gruppe nun in Wittlich Station gemacht. Albert Klein, erster Beigeordneter der Stadt, heißt sie willkommen: Deutsche, Österreicher, Brasilianer, Russen und Weißrussen. "Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Botschaft ankommt."

Und diese Botschaft lautet: Erneuerbare Energien statt Kriege um Öl. "Wir müssen uns jetzt umstellen, sonst kommt es zum großen Crash", sagt Organisator Konni Schmidt aus Kaiserslautern. Offiziell sind sie eine Demon stration, doch sie protestieren still, wollen optisch ein Zeichen setzen. Die Resonanz sei überwiegend positiv. "Bon courage!", hätten ihnen in Frankreich viele zugerufen.

Ein schnelles Eis, dann radeln sie weiter zum Fliegerhorst Büchel. Am Abend werden sie, wie immer, sich selbst ihr Abendessen kochen und im Zelt, in einem Pfarrhaus oder einer Turnhalle übernachten.

Konni wird während der Fahrt sogar seinen 62. Geburtstag feiern. Ob er auf seinen Kuchen verzichten muss? "Aber nein! Letztes Jahr habe ich auch eine ganz tolle Torte bekommen, da lassen sich die Belarussen nicht lumpen!", sagt er und lacht.

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