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Steffeln, das über 1000 Jahre alte Dorf an der nordwestlichen Grenze des Landkreises Vulkaneifel, ist zum Vorzeigedorf avanciert.

Steffeln, das über 1000 Jahre alte Dorf an der nordwestlichen Grenze des Landkreises Vulkaneifel, ist zum Vorzeigedorf avanciert. Nicht ohne Grund. "Hier ist die Botschaft ,Wir sind Vulkaneifel´ deutlich zu spüren", meinte Landrat Heinz Onnertz im Mai 2006. Damals siegte Steffeln in der Sonderklasse des Wettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft" auf Kreisebene. Am 10. Juli folgte der erste Platz auf Gebietsebene. Die Trierer Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion lobte in der Bewertung ausdrücklich die "geschickte Weise, mit der Steffeln es versteht, die uralte Geschichte des Vulkanismus als touristische Perspektive und Alleinstellungsmerkmal voranzubringen". Doch damit nicht genug. Mitte September lockte die Goldmedaille die Vulkaneifeler nach Mainz.

Auch auf Landesebene machte das Dorf mit 506 Einwohnern das Rennen. Ortsbürgermeister Bruno Gorges lächelte schelmisch. Hatte er doch von Anfang an behauptet: "Steffeln ist kein verschlafenes Dorf, sondern eine lebendige Gemeinde." Menschen mit Blick fürs Wesentliche. Was auch Andreas Wisniewski, Touristikchef des Oberes Kylltals, so sieht: "Steffeln hat sich in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Es ist einzigartig, wie die Steffeler Bevölkerung das Naturerbe annehmen." Die Gästezahlen wurden verdreifacht. Und in vorbildlicher Manier wurde ein schmuckes Dorf geschaffen: 43 private Bauprojekte wurden in der Dorferneuerung umgesetzt. Landrat Onnertz lobt: "Steffeln ist ein Vorzeigedorf, weil es für die Entwicklung ein klares Leitbild erarbeitet hat und dies mit fachlicher Unterstützung fachgerecht umsetzt."

Neben einem aktiven Vereinsleben in zehn Organisationen steht in Steffeln auch das ehrenamtliche Engagement hoch im Kurs. In der Ortsmitte wurde ein naturnaher Spielplatz gebaut, der sich mittlerweile zum "Drei-Generationen-Treffpunkt" entwickelt hat. Weitere "magmatische" Pluspunkte hat das Dorf durch den "Vulkangarten" gesammelt. Der gigantische Krater, der nach der Stilllegung eines Steinbruchs entstand, wurde nicht verfüllt, sondern in besonderer Weise renaturiert. Die ortsansässige Eifelvereinsgruppe führt mit 16 ausgebildeten "Vulkangärtnern" jährlich etliche Hundert Besucher durch den Vulkangarten.

Außerdem haben die Steffeler hart für eine neue Vulkan-Attraktion gekämpft. Die Flutung des Eichholzmaares, eines trockenen Vulkankraters am Ortsrand, steht an. Die Akademie für bildende Kunst Vulkaneifel gibt es schon seit 1988. Seit einem Jahr hat Akademie-Chef Norbert Blaeser auch die Galerie von Düsseldorf in die Vulkaneifel verlegt. Die Vernissage der ersten großen Ausstellung ist am 5. Mai in Steffeln. Danach geht die außergewöhnliche Ausstellung, die Werke von Bruno Krauskopf zeigt, nach Prüm (20. bis 29. Mai) sowie im Juni nach Daun.

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