2. FUSSBALL-BUNDESLIGA: Ja ist denn schon Weihnachten?

TRIER. Vorgezogene Bescherung: Eintracht Trier hat am Mittwochabend vor knapp 7000 Zuschauern das Rheinland-Pfalz-Derby gegen Mainz mit 1:0 (1:0) gewonnen und die rote Laterne an den VfL Osnabrück abgegeben. Das Tor des Tages hat Danny Winkler in der 13. Minute erzielt.

"Eintracht, Eintracht" und "Linze Paul, Linze Paul": Freudetrunken feiern die Eintracht-Fans den ersten Erfolg nach zehn sieglosen Spielen in Serie. Völlig verdient hat Trier den Aufstiegskandidaten besiegt, obwohl das Team nach der Ampelkarte für Claus Grzeskowiak (48.) über 40 Minuten in Unterzahl spielt. In der Schlussminute sieht der Mainzer Christoph Teinert nach einem groben Foul an Harry Koch die rote Karte.Erste Führung seit dem 21. September

Die Eintracht beginnt die Partie sehr aggressiv und kampfstark. Den Mainzern ist deutlich der Respekt vor den Trierern anzumerken. Vor allem die linke Seite der Eintracht mit Pekovic und Racanel entwickelt mächtig Druck: Die ersten Chancen vergibt Patschinski (7./8.), der mit einem Kopfball nach Flanke von Koch scheitert und nach einem missglückten Schuss von Keller aus etwa fünf Metern über das Tor schießt. Von den ersatzgeschwächten Mainzern ist zunächst wenig zu sehen. Ein harmloser Kopfball von Torjäger Thurk (11.) kann Eintracht-Torhüter Keller nicht in Verlegenheit bringen. In der 13. Minute dann die Erlösung für den Tabellenletzten: Zum ersten Mal seit dem 21. September (2:1 gegen Unterhaching) geht die Eintracht wieder in Führung! Nach einer Flanke des emsigen Racanel köpft Winkler das viel umjubelte 1:0, der Rettungsversuch von Tamas Bodog auf der Linie bleibt erfolglos. Beflügelt von der Führung steigert sich die Eintracht auch spielerisch. Flüssiges Direktspiel aus einer gesicherten Deckung begeistert die Zuschauer, der Aufstiegskandidat aus Mainz kann sich kaum einmal befreien. Hasan Vural, für den verletzten Milan Drageljevic in die Mannschaft gerückt, zeigt eine gute Partie. Nur Thurk mit einem Seitfallzieher aus etwa 14 Metern (30.) sorgt aus Mainzer Sicht für einen offensiven Höhepunkt. Die Eintracht bestimmt nach dem 1:0 das Spielgeschehen, vor allem Racanel wirbelt die Viererkette der Mainzer gegen den überforderten Falkenmayer durcheinander. Nach der Pause reagiert FSV-Trainer Jürgen Klopp und wechselt Christof Babatz für Fabian Gerber ein. In der 48. Minute bringt Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin Hektik in die bis dato faire Partie: Der Unparteiische zeigt dem bereits verwarnten Claus Grzeskowiak nach einem Foulspiel die "Ampelkarte". In Unterzahl wird Trier nun mehr in die Defensive gedrängt, doch Mainz bleibt im Spiel nach vorne weiter harmlos. Die beste Aktion verzeichnet Christoph Teinert, der Koch und Lösch stehen lässt, aber in letzter Sekunde von Pekovic gestoppt wird. Schiedsrichter Gräfe zieht sich nach einer Stunde den Unmut der Trierer Fans zu, als er Rajko Tavcar nach einem Foulspiel nicht ebenfalls vom Platz stellt. Der FSVler sah in der ersten Hälfte bereits Gelb. Triers Trainer Paul Linz tobt an der Seitenlinie - jetzt herrscht richtige Derby-Atmosphäre. Der Mainzer Coach Klopp reagiert und wechselt Tavcar aus. In der Schlussphase liefert die Eintracht eine beherzte Abwehrschlacht, lässt aber keine richtige Torchance zu und darf am Ende endlich wieder jubeln! Eintracht Trier: A. Keller - Koch, Lösch, Vural - Grzeskowiak - M. Keller, Kevric (70. Bauer), Pekovic, Racanel - Patschinski (90. Klasen), Winkler (81. Labak)FSV Mainz 05: Wache - Falkenmayer (75. Kramny), Abel, Bodog, Tavcar (61. Rose) - Gerber (46. Babatz), Schwarz, da Silva - Thurk, Teinert, Weber, Tor: 1:0 (13.) Winkler, Schiedsrichter: Gräfe (Berlin), Zuschauer: 6965 - Gelbe Karten: Pekovic, Kevric - Tavcar, Babatz, Rose - Gelb-Rote Karte: Grzeskowiak (48., wiederholtes Foul - Rote Karte: Teinert (90., grobes Foul)

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