20 Jahre Mundart gepflegt

LANGSUR. Seit 20 Jahren begeistert die Theatergruppe Langsur 1986 mit schöner Regelmäßigkeit bei ihren Mundart-Theaterstücken jährlich hunderte Besucher. Im Jubiläumsjahr steht mit dem Werk "Der ledige Bauplatz" eine Komödie in drei Akten von Regina Rösch auf dem Programm.

In der Kulturhalle wird es am l. und 2. April sowie am 8. April heiß hergehen, wenn sich der Vorhang wieder hebt, und die Laiendarsteller zu ihrem neuesten Stück ansetzen. Seit über zwei Monaten haben sich die Vorsitzende Daniela Hoffmann und ihre Akteure auf die Aufführungen vorbereitet. Hoffmann verrät: "Als ich 1986 mit dem Theaterspielen begann, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich 20 Jahre später die Gäste als Vorsitzende begrüßen würde."Pflege und Erhalt der Mundart ist wichtig

20 Jahre, eine lange Zeit, in der die Theatergruppe die Besucher mit ihren Lustspielen und Stücken oftmals für einige Stunden dem Alltagsstress entrissen hat. Für die Mitwirkenden auf der Bühne ist klar, dass der große Anklang auch auf die Mundart "Laasa Platt" zurückzuführen ist. Die Pflege und der Erhalt der Mundart ist ein wichtiges Anliegen des Vereins. "Dadurch haben wir aber auch ein Problem", sagt Ernst Steinbach, der ebenfalls Gründungsmitglied ist. Denn Nachwuchs, der noch in der Lage ist, das "Laasa Platt" zu sprechen, gibt es nicht. "Die Kinder lernen von klein auf, Hochdeutsch zu sprechen", bemerkt auch Margit Heintz. Das "Prümer Mädchen" musste sogar, um auf der Bühne stehen zu dürfen, die "platte Sprache" an der Sauer erlernen.Viel Arbeit für die herrliche Freilichtbühne

Die Vorbereitungen für das Stück "Der ledige Bauplatz" begannen im Januar mit Textproben und setzten sich später auf der Bühne fort. Souffleuse Rosi Classen hilft bei noch holprigen Stellen weiter. Einen Regisseur leisten sich die Amateure nicht. Die Vorsitzende: "Wir helfen uns gegenseitig und geben uns immer wieder neue Ratschläge, bis das Stück sitzt." Genügend Erfahrungen haben die Akteure, waren sie doch vor Jahren fast alle zunächst im Karnevalsgeschehen aktiv und konnten dadurch entsprechende Erfahrungen auf den "Brettern, die die Welt bedeuten", sammeln. Zum Bühnenbau sagt der seit 1995 aktive Werner Classen: "Mit dem Bühnenbau, insbesondere dem Aufbau der Hauptkulisse, haben wir nach der Fastnacht begonnen." Viele Stunden haben acht Helfer hart daran gearbeitet, um dem Zuschauer eine herrliche Freilichtbühne präsentieren zu können. Der Ort der Handlung ist der Innenhof der Familienhäuser von Karl-Otto Hufnagel und Hugo Koch. Die Hausfassaden, die Gartenmöbel, Telefon und Ruhebänke sind passend platziert und der Blick in den weiten Hintergrund - in Wirklichkeit eine Fototapete - vermittelt tatsächlich die gelungene Hinterhof-Atmosphäre. Da fehlt einfach nichts. Sogar ein richtig funktionierender Brunnen mit plätscherndem Wasser an der rechten Bühnenseite sorgt beim Besucher für Staunen. "Wir haben uns bestens vorbereitet", ist die Vorsitzende überzeugt. "Jetzt darf nur kein Darsteller mehr ausfallen." Doch auch in einem solchen Fall sind die Langsurer eisern. Die Gründungsmitglieder Peter Schnith, Maria Braun und Mario Lübbers erinnern sich: "Es hat Aufführungen gegeben, da standen Darsteller mit hohem Fieber auf der Bühne." Besonders erwähnens- und sehenswert ist im Jubiläumsjahr auch das von Schriftführer Gerd Heintz erstellte Jubiläumsfestheft. Mit vielen schönen bunten Bildern führt es die rührige Geschichte des Vereins und die bisher gebotenen Theaterstücke vor Augen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort