29.05._Zewen

Zewen ist der südwestlichste Stadtteil von Trier und liegt auf der linken Moselseite. Der Ort wird zwar erst im Jahr 1098 urkundlich erwähnt, doch existieren bereits aus vorrömischer Zeit Spuren keltischer Besiedlung. Ältestes erhaltenes Gebäude und zugleich Wahrzeichen Zewens ist der "Zewener Turm" (Foto unten), ein mittelalterlicher Zollturm am Ortsausgang Richtung Igel, der sich in stilisierter Form auch im Ortswappen findet.Historisch gehören zu Zewen auch die Ortsteile Oberkirch und Niederkirch unmittelbar am Moselufer. Oberkirch mit der Kapelle St. Michael aus dem Jahr 1768 hat sich seinen dörflichen Charakter bis heute bewahrt. Niederkirch bestand aus einem Hofgut und einem Wohnturm, wurde jedoch abgerissen. An seiner Stelle ließ 1779-83 Graf von Walderdorff das Schloss Monaise als Sommerresidenz errichten.Schon 1816 gehörte Zewen zur Stadt Trier, wurde aber 1852 wieder ausgemeindet. Zwischen Euren und Zewen kam es zum so genannten Bannstreit, in dessen Folge Monaise und das heutige Industriegebiet an der Niederkircher Straße Euren zugeschlagen wurden. 1929 stellten die Zewener einen Antrag auf erneute Eingemeindung nach Trier, der jedoch abgelehnt wurde. Vierzig Jahre später hatten sich die Vorzeichen umgekehrt: Zewen wurde im Zuge der Gebietsreform Stadtteil - doch diesmal nur unter Protesten.Vereine mit Tradition

Heute leben in Zewen etwa 3800 Einwohner. Viele Vereine, die sich im "Kulturring Zewen" zusammengeschlossen haben, prägen das Leben im Stadtteil. Besonders traditionsreich sind der Musikverein Eintracht von 1906 und der gemischte Chor "Cäcilia", der bereits auf eine 120-jährige Geschichte zurückblicken kann. Halb so alt ist der Angelsportverein, der alljährlich zum Weiherfest mit gebackenen Moselfischen einlädt.Einen Bahnhof hat Zewen heute nicht mehr, seit der Personenverkehr auf dem linken Moselufer eingestellt wurde. Mit dem Bus besteht jedoch eine gute Verbindung in die Trierer Innenstadt. Günstig ist auch die Lage zum benachbarten Luxemburg, da die Bundesstraße durch den Ort führt, die schon seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute darstellt. Landwirtschaftliche Verkaufsstände

Einst siedelten sich hier Handwerker wie Schmiede, Sattler oder Wagner an.Heute wird die Straße gesäumt von den Verkaufsständen der Zewener Bauern, die hier Obst, Gemüse und Blumen anbieten. Zwar ist die Landwirtschaft auf dem Rückzug, doch die Zewener Erdbeeren, die früher sogar bis nach Berlin exportiert wurde, genießen auch heute noch einen guten Ruf. Jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende werden die roten Früchte bei der Erdbeerkirmes gefeiert.

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