50 Jahre Kammermusik

TRIER. Zum 50. Mal finden ab Oktober wieder die Konzerte der Kammermusikalischen Vereinigung Trier im Kurfürstlichen Palais statt. Auch in diesem Jahr ist das Gesamtprogramm ein Reigen aus international renommierten Künstlern.

"Wir veranstalten Kammerkonzerte mit Künstlern von Weltruf in dem unvergleichlich stimmungsvollen, intimen Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais in Trier. Das seit 49 Jahren." Diese Aussage findet man im neuen Programm der Kammermusikalischen Vereinigung Trier, die in der kommenden Saison wieder mit fünf Konzerten das Kulturleben der Stadt bereichern wird. Die 49 Jahre sind bezogen auf die abgelaufene Zeit und das bedeutet, dass die neue Spielzeit ein goldenes Jubiläum darstellt. In der Tat finden sich glanzvolle Namen in den Programmen der vergangenen Jahrzehnte. Fritz Wunderlich war ebenso zu Gast wie Aurèle Nicolet, das Mozarteum- und das Melos Quartett, das Consortium Classicum und das Trio Fontenay. Viele dieser Künstler fanden mehrmals den Weg nach Trier, ein deutliches Zeichen dafür, dass man sich als Musiker beim Veranstalter, dem Publikum und im Ambiente wohlfühlte."Patrone" spenden großzügig

Mit ihrem Angebot erfüllt die Vereinigung den Auftrag, den sie nach den Wirren der Nazidiktatur und den daraus entstandenen zerstörerischen Folgen vom damaligen Oberbürgermeister Dr. Raskin erhalten hatte: Gründung einer Kammerkonzertreihe im Abonnement auf höchstem Niveau. Nach wie vor ist der Verein eine Bürgerinitiative auf ehrenamtlicher Basis. Darauf ist der Vorsitzende und Geschäftsführer Hanspeter Hilgers zurecht stolz. Getragen werden die Veranstaltungen nur aus den Einnahmen der Eintrittskarten und aus den großzügigen Spenden derjenigen, die die Vereinigung liebevoll "Patron" nennt. Öffentliche Mittel stehen nicht zur Verfügung. Sämtliche administrativen Arbeiten, vom Zusammenstellen des Programms über die Verhandlungen mit den Künstlern und ihren Agenturen bis hin zum Verteilen der Programmhefte an die Konzertbesucher werden teilweise seit Jahrzehnten aus Liebe zur Kammermusik für den berühmten Gotteslohn erledigt. Trotzdem sorgen steigende Kosten auch hier für manch sorgenvollen Blick in die Zukunft und zusätzliche Gönner sind hochwillkommen, damit das Niveau und der Umfang der Konzerte erhalten bleiben können. Für die Jubiläumssaison ist es gelungen, fünf Abende zu organisieren, die jeder für sich versprechen, ein Leckerbissen in der musikalischen Königsklasse zu werden. Für den Auftakt am 18. Oktober konnte das Duo Danjulo Ishizaka (Violoncello) und José Gallardo mit Musik unter anderem von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Frédéric Chopin verpflichtet werden. Ishizaka wird vier Tage später den Echo Klassik Award als herausragender Nachwuchskünstler entgegen nehmen.Guarneri Quartett zu Besuch

Auch mit dem Klarinettisten Wolfgang Meyer, dem Cellisten Gustav Rivinius und Oliver Triendl am Klavier ist für den 8. November ein Ensemble aus renommierten Musikern eingeladen. Sie bringen Werke von Robert Schumann und Johannes Brahms mit. Das neue Jahr wird am 10. Januar vom Geiger Shlomo Mintz und der Pianistin Adrienne Krausz mit zwei Beethovensonaten und der Sonate für Viola und Klavier, Opus 147, von Dimitri Schostakowitsch eröffnet. Noch im selben Monat, am 31. Januar ist dann das Guarneri Quartett im Kurfürstlichen Palais zu Besuch. Auf ihrem Programm finden sich das Streichquartett F-Dur, KV 590, von Wolfgang Amadeus Mozart, die "Kreutzersonate" von Leo Janácek und das Quartett Nr. 1, Opus 11, von Pjotr I. Tschaikowskij. Die Saison beschließt am 21. März das Menuhin Festival Piano Quartett mit Werken von Frank Bridge, Johannes Brahms und Richard Strauss. Alle Konzerte finden jeweils um 20 Uhr statt. Nähere Informationen unter www.kammerkonzerte-trier.de.

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