71-Jähriger schlägt 100-Kilo-Keiler in die Flucht

Trittenheim · Bei einem Spaziergang bei Trittenheim ist ein Mann von einem angeschossenen 100-Kilo-Keiler attackiert worden. Da er sich geistesgegenwärtig mit zwei Weinbergspfählen zur Wehr setzte, konnte er das Tier in die Flucht schlagen und kam mit Kratzern davon.

 Wildschweine stellen normalerweise keine akute Gefahr für den Menschen dar. Foto: dpa

Wildschweine stellen normalerweise keine akute Gefahr für den Menschen dar. Foto: dpa

Der Senior hatte mitten in den Weinbergen plötzlich dem ausgewachsenen und schwer verletzten Keiler gegenüber gestanden. Offensichtlich war das Tier angeschossen worden. Der Keiler habe sofort und blitzschnell angegriffen, berichtet der 71-jährige Dachdeckermeister. Geistesgegenwärtig griff er nach einem Weinbergspfahl. Da der Pfahl sich nicht aus dem gefrorenen Boden herausziehen ließ, trat er ihn um, sodass er mit dem daran festgenagelten Holz zwei dicke Stöcke in der Hand hielt. Mit diesen schlug er auf den Keiler ein, bis dieser von ihm abließ. Der Angriff habe vielleicht zwei Minuten gedauert – doch er werde wohl noch lange daran denken.

„Große Angst habe ich in dieser Situation eigentlich nicht verspürt, das war nur noch Reaktion“, erzählt er. Einige Minuten später sei er aber schon aufgeregt gewesen. Doch da sei auch schon ein Jäger mit einem Geländewagen bei ihm gewesen. Die Teilnehmer der Drückjagd, bei der Treiber und Hunde das Wild aus der Deckung „drücken“, hatten den Vorfall mit Ferngläsern beobachtet.

Der verletzte Keiler war durch die Mosel geschwommen und in der Nähe des Trittenheimer Sportplatzes in Richtung des bewaldeten Kamms geprescht. Dabei musste er auch die B 53 überqueren.

Dass Schug mit ein paar Kratzern am Oberschenkel davonkam, ist teils seiner Fitness zu verdanken.

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