Abschied nach oben

Rückkehr in die zweite Fußball-Bundesliga: Linksverteidiger Sebastian Pelzer (28, früher Eintracht Trier) hat bei Rot-Weiss Ahlen einen Vertrag bis Sommer 2010 unterschrieben. Pelzer spielte bis zur Winterpause in Dresden.

 Ein neues Trikot für den gebürtigen Trierer: Sebastian Pelzer (hier ein Archivbild aus seiner früheren Wohnung in Lieser) zieht es in die zweite Liga. TV-Foto: Andreas Feichtner

Ein neues Trikot für den gebürtigen Trierer: Sebastian Pelzer (hier ein Archivbild aus seiner früheren Wohnung in Lieser) zieht es in die zweite Liga. TV-Foto: Andreas Feichtner

Trier/Ahlen. Sich in einer Wort-Kombination als "…-Schwein" titulieren zu lassen? Das riecht meist gründlich nach Beleidigung. Nichts, was man hören will. Eine Ausnahme gibt's im Fußball: Da bekommen ausgewählte Spieler - echte Typen, keine Sommer-Balltreter - von der Presse bisweilen mal das Prädikat "Kampfschwein" verliehen. In Anlehnung an den früheren Schalker Marc Wilmots, das Original-Kampfschwein.

Eine Ehre, die auch dem in Trier geborenen und in Bekond aufgewachsenen Sebastian Pelzer zuteil wird. Noch vor einer Woche forderte der "Express" in Düsseldorf mit Blick auf Pelzer: "Los Fortuna, schnapp dir das Kampfschwein!" Am Montag wurde aber bekannt: Pelzer zieht es nicht in die dritte, sondern in die zweite Liga. Der 28-Jährige hat beim besten Aufsteiger unterschrieben, dem Tabellenzehnten Ahlen. In der Winterpause war Pelzers Vertrag beim Drittligisten Dynamo Dresden auf seinen Wunsch hin aufgelöst worden. "Ich hatte Kontakt zu Düsseldorf und Ahlen", bestätigt Pelzer dem TV. Der eher klamme, traditionsreiche Drittligist Düsseldorf hätte ihm aber kein Angebot vorgelegt. "Da hätte ich extern finanziert werden müssen. Aber ich habe Familie, brauche auch etwas Sicherheit", sagt er. Pelzer ist am Montag bei den Westfalen ins Training eingestiegen. Noch wohnt er im Hotel. Die Familie - Kerstin und Söhnchen Gianluca (zweieinhalb) - wohnt noch in Dresden, soll aber schnell nachkommen.

Pelzer freut sich auf die Aufgabe in Ahlen. Auf das neue Team ("Da gibt es eine gute Mischung"). Und auf die Arbeit mit dem erst 35-jährigen Trainer Christian Wück (Pelzer: "Jung und hungrig"), der den Klub im Sommer auch ohne den früheren Duft des großen Geldes zurück in die Zweitklassigkeit führte.

Für Pelzer wird es eine Rückkehr in eine Liga, die er bestens kennt: Im Januar 2004 hatte ihn der damalige Eintracht-Trier-Trainer Paul Linz aus dem englischen Blackburn zurück in die Heimat gelotst. Pelzer erkämpfte sich einen Stammplatz links in der Viererkette - wie danach auch beim 1. FC Saarbrücken (05/06) und in Dresden. Auch bei den Fans war Pelzer wegen seines bedingungslosen Einsatzes beliebt.

Das soll auch in Ahlen so sein, wo nach dem Trierer Zweitliga-Abstieg zwischenzeitlich auch Paul Linz Trainer war, der inzwischen den Regionalligisten Magdeburg auf Aufstiegskurs hält. Die Zweitliga-Zeit von Pelzers Ex-Clubs Trier und Saarbrücken ist zwar vorbei. Ein ganz besonderes Spiel steht aber im März an. Dann steht das Heimspiel gegen Kaiserslautern an. Dort hatte Pelzer seine Profi-Laufbahn einst in der zweiten Mannschaft begonnen.

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