Karl Marx AfD-Politiker nennt Marx einen „Loser“

Trier · (flor) Kurz grübeln musste AfD-Landeschef Uwe Junge bei der Frage schon. Ob er eine Tibet-Fahne aufhängen dürfe, bat ein Besucher der Parteiveranstaltung zum Karl-Marx-Jubiläum in einem Trierer Hotel. „Das ist eine AfD-Veranstaltung“, antwortete Junge erst, um dann die Erlaubnis zu geben, die Fahne abseits an eine Wand zu pinnen. Da hing sie dann, die Tibet-Fahne, während die rheinland-pfälzische AfD vor 100 Teilnehmern gegen Karl Marx und die Statue wetterte.

  AfD-Landeschef Junge applaudiert  Vaclav Klaus.

AfD-Landeschef Junge applaudiert  Vaclav Klaus.

Foto: Friedemann Vetter

Junge sagte, Marx sei die „Wurzel von unsäglichem Leid und Verbrechen“ im Kommunismus. Die CDU tadelte er dafür, in einem „Nebel der Geschichtsvergessenheit“ eingehüllt zu sein. „Konrad Adenauer würde sich im Grabe umdrehen.“ Der bayerische AfD-Politiker Petr Bystron, mit seinen Eltern 1987 aus der Tschechoslowakei nach Deutschland geflohen, kritisierte eine „Disneyland-Atmosphäre in Trier“, die Marx verkläre. Marx nannte er einen „Loser“. Der Trierer AfD-Politiker Michael Frisch sagte, die Wirkungsgeschichte von Marx’ Werken werde „bewusst ausgeklammert“. Prominentester Marx-Gegner in der Runde: Vaclav Klaus, einst tschechischer Staatspräsident. Der 76-Jährige kritisierte die Europäische Union als „marxianisches Projekt“.

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