525 Kilogramm Hasch im Wohnwagen

BITBURG. Werner Thiel, Chef der mobilen Zoll-Kontrollgruppe Bitburg, gibt im KLASSE!-Interview Einblicke in seine Arbeit als Drogenfahnder.

Wie lange sind Sie schon als Zollbeamter tätig?Thiel: Seit 1984. Und hier in Bitburg bei der mobilen Kontrollgruppe arbeite ich seit 1995. Seit wann beschäftigen Sie sich mit dem Drogenproblem?Thiel: Seit Beginn meiner Zeit beim Zoll, da meine erste Stelle unmittelbar an der Grenze lag. Welche Aufgaben haben Sie in Ihrem Beruf?Thiel: Meine Aufgabe ist die Leitung der Mobilen Kontrollgruppe. Wir machen vorrangig Drogenkontrollen und Waffenkontrollen. Welche Regionen werden von Ihnen am meisten kontrolliert?Thiel: Am meisten sind wir im nördlichen Rheinland-Pfalz unterwegs, wobei wir aber auch bis nach Ludwigshafen fahren. Welche Drogen werden von Ihnen am häufigsten beschlagnahmt?Thiel: Das sind oft die so genannten weichen Drogen, wie Marihuana und Haschisch, aber genauso Amphetamine wie Heroin. Welche Menge an Drogen haben Sie 2005 beschlagnahmt?Thiel: Rund 50 Kilogramm. Das ist eine ganze Menge! Größtenteils waren es Marihuana und Haschisch. Da muss man allerdings auch dazu sagen, dass man das nicht am Gewicht messen darf. Wenn man 100 Gramm Heroin hat, kann das unter Umständen viel schlimmer sein als ein Kilogramm Haschisch. Es kommt auf die Wirkstoffmenge an. Aus welchen Ländern werden die Drogen importiert?Thiel: Die meisten Drogen kommen aus den Niederlanden. Die chemischen Drogen hingegen kommen auch aus dem Inland, die kann man einfach im Labor herstellen. Aus Osteuropa ist der Schmuggelweg eigentlich nicht so stark. Gibt es einen besonders spektakulären Fall, an den Sie sich erinnern?Thiel: Ein Pärchen war mit dem Wohnmobil auf dem Weg von Spanien nach Deutschland. Auf der A 1 haben wir sie angehalten und einen Drogenspürhund eingesetzt. Der Hund hat auf den unteren Stauraum des Wohnwagens reagiert und als wir nachgesehen haben, war der Stauraum voll mit Riesenpaketen. Insgesamt 525 Kilo Haschisch! Wo werden die beschlagnahmten Drogen aufbewahrt?Thiel: Sie werden zum Teil bei der Staatsanwaltschaft in Trier gelagert. Der andere Teil kommt zur Zollfahndung, und wenn sie nicht mehr als Beweismittel vor Gericht gebraucht werden, werden sie vernichtet. S Mit Werner Thiel sprachen Denise Bier, Anna Kewes und Andrea Marxen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort