Aus Kellern in die Kirche

KARL. Das Kriegsende im Eifeldorf Karl: Am 11. März 1945 befreiten die Amerikaner den Ort.

Schon Tage zuvor hörte man das Störfeuer von den amerikanischen Truppen in Landscheid und Großlittgen. Am 10. März wurde Karl von amerikanischen Panzern unter Beschuss genommen. Viele Häuser und Wirtschaftsgebäude wurden schwer beschädigt. Es befand sich noch eine deutsche Einheit am Ortsrand. Sie sollte Landscheid in Schutt und Asche legen, weil sich dort amerikanische Einheiten befanden. Auf Bitten einer Frau hat der deutsche Oberfeldwebel davon Abstand genommen, denn sonst wäre Karl von den feindlichen Truppen in Schutt und Asche geschossen worden. In der Nacht vom 8. auf den 9. März zogen die deutschen Soldaten Richtung Liesertal, Schladt und Oberöfflingen ab. Am frühen Nachmittag des 10. März kamen die Amerikaner von allen Seiten in unser Dorf. Es wurde kein Widerstand seitens der Dorfbewohner geleistet. Sie mussten mit erhobenen Händen aus den Kellern und wurden in die Kirche getrieben. Viele dachten, sie würden erschossen. Nach kurzer Zeit mussten alle Bewohner ohne Ausnahme ins Oberdorf ziehen. In 18 Häusern mussten sie drei Tage lang Unterkunft suchen. Die Unterdorfbewohner durften morgens und abends eine Stunde lang ihr Vieh versorgen. Die Amerikaner zogen in die Häuser ein. Am 14. März zogen die Amerikaner ab, und die Bürger konnten wieder in ihre Häuser zurück. Sie stellten mit Entsetzen fest, dass während ihrer Abwesenheit außer dem Vieh nichts mehr im Dorf war. Fleisch, Wurst, Schinken und Eingemachtes waren größtenteils verschwunden. So hat unser kleines Eifeldorf das Ende des Zweiten Weltkriegs überstanden. Manuel Mertes, Klasse 8b, Regionale Schule Manderscheid