Der Mythos lebt noch heute

Für jedes Kind und jeden Jugendlichen ist es wichtig Idole zu haben. Einer der bedeutendsten deutschen Fußballer, Fritz Walter, ist auch heute noch, acht Jahre nach seinem Tod, ein solches Idol für junge Fußballer.

Wittlich. Nach ihm sind Schulen und Straßen sowie das berühmte Fußballstadion auf dem "Betze", selbst die Trikotfarbe der "Roten Teufel" benannt. In ganz Deutschland kennt man den Ausdruck "Fritz-Walter-Wetter", ein kleines Mädchen sagte einmal, Fritz Walter sei der "Erfinder von Kaiserslautern". Wenn man solche Aussagen hört, stellt man sich selbstverständlich die Frage: Was macht Fritz Walter zu dieser bedeutungsvollen Person? Fritz Walter wurde am 31. Oktober 1920 in Kaiserslautern geboren. Mit acht Jahren trat er dem 1. FC Kaiserslautern bei, wo er bis 1959 seine gesamte Karriere - trotz einiger verlockender Angebote - verbracht hat. An seinen frühen Erfolgen sah man, dass Fritz Walter eine verheißungsvolle Karriere bevorstand. Diese wurde allerdings 1942 durch die Einberufung in die Deutsche Wehrmacht gestoppt. Erst nachdem er 1945 aus russischer Gefangenschaft entlassen wurde, konnte er sich wieder dem Fußball widmen. Doch seine Karriere sollte erst 1951, als neuer Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, wieder voll in Fahrt kommen. Aber nicht nur national spielte Fritz Walter nach dem Zweiten Weltkrieg eine große Rolle, auch in seiner Heimatstadt Kaiserslautern wurde er zu einer bedeutenden Führungspersönlichkeit. Er brachte mit seiner "Walter-Elf" den FCK nach der tristen Kriegszeit wieder zurück an die Spitze und gewann mit seiner Mannschaft 1951 sowie 1953 zwei Mal die deutsche Meisterschaft. Doch der bedeutenste Erfolg seiner Karriere sowie der deutschen Fußballgeschichte war das "Wunder von Bern". Er als Kapitän führte gemeinsam mit Trainer Sepp Herberger die Deutschen beim berühmten "Fritz-Walter-Wetter" zum Weltmeisterschaftstitel. Durch diesen Titel konnte das durch den Krieg geschwächte Deutschland erstmals neues Selbstwertgefühl schaffen. 1957 beendete der 37-jährige Fritz Walter seine Karriere. Für die deutsche Nationalelf traf er 33 mal in 61 Länderspielen, das macht ihn auch heute noch zu einem der torgefährlichsten Mittelfeldspieler aller Zeiten.

Aber nicht nur beim Fußball war Fritz Walter mit Leib und Seele engagiert, er war Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung, die sich der Resozialisierung jugendlicher Straftäter widmet. Am 2. Juni 1999 wurde schließlich mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz, des Deutschen Fußballbundes, des DFB-Sportfördervereins sowie des 1. FC Kaiserslautern die Fritz-Walter-Stiftung gegründet.

Als Fritz Walter am 17. Juni 2002 verstarb, wurde dem Ehrenspielführer mit einer Gedenkminute bei der WM sowie einer emotionalen Gedenkfeier auf dem "Betze" gedacht. Noch heute lebt das Idol und Vorbild Fritz Walter weiter. Nachwuchsfußballer führen seinen Fair-Play-Geist im Fritz-Walter-Cup für Schulen weiter. Sie können seinem sozialen Engagement zum Beispiel bei der Bewerbung zum Fritz-Walter-Preis nacheifern. Um diesen zu erlangen kann sich eine Jugendfußballmannschaft am sozialen Engagement von Fritz Walter orientieren und selbst soziale Projekte starten. Und der "Geist" von Fritz Walter ist noch immer in seinem Fußballstadion in Kaiserslautern zu Hause - da sind sich alle FCK-Fans sicher. Martina Hammes, 12. Klasse, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich

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