Die Legende aus der Pfalz

Trier. Neben seinen sportlichen Erfolgen waren seine großen Tugenden die Bescheidenheit, Kameradschaft, Heimatverbundenheit. Nach seiner sportlichen Karriere engagierte sich Fritz Walter besonders in sozialen Projekten.

Er tat das, weil er der Überzeugung war, dass man sich um diejenigen kümmern muss, die nicht so viel Glück im Leben hatten. Seine Werte haben bis heute Bestand. Geboren am 31 Oktober 1920 in Kaiserslautern begann Friedrich "Fritz" Walter bereits im Alter von sieben Jahren seine Fußballkarriere in der Schulmannschaft des 1FC Kaiserslautern.

Ab 1938, nach seiner Lehre zum Bankkaufmann, spielte er dann in der Profimannschaft des FCK. Nach der Kriegsgefangenschaft von 1940 bis 1945 kehrte er zurück auf den Betze und gewann 1951 zum ersten Mal die Deutsche Meisterschaft. Der zu seiner Zeit wahrscheinlich beste Fußballer Deutschlands lehnte mehrere verlockende Angebote von Topvereinen ab und sagte nur "Dehäm is dehäm."

Insgesamt erzielte Walter in 384 Spielen für den 1 FC Kaiserslautern 327 Tore. Am 20 Juni 1959 spielte er zum letzten Mal im Trikot der "Roten Teufel". Sepp Herberger, der damalige Trainer der Deutschen Fußballnationalmannschaft, hatte ihn entdeckt, Walter wurde sein Kapitän. Er spielte zusammen mit seinen Vereinskollegen seinem Bruder Ottmar, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel und Werner Liebrich eine überragende Weltmeisterschaft 1954 Nach einer durchwachsenen Vorrunde kämpfte sich die "Walter-Elf" ins Finale gegen Titelfavorit Ungarn, gegen die sie zuvor 3:8 verloren hatten. Wichtig war für Walter das Wetter, er spielte lieber bei Regen. Am Morgen des 4 Juli 1954 schien die Sonne, doch Walter ließ sich nicht entmutigen, er schrieb in seinem Buch "Das Wetter wird schon nach Wunsch." Dann fing es an zu regnen und Walter notierte: "Alles klar, jetzt kann nichts mehr schiefgehen."

Im Berner Wankdorfstadion holte sich die "Walter-Elf" nach einem 0:2-Rückstand durch Tore von Morlock und Rahn den Weltmeistertitel. Walter schreibt hierzu, er könne unmöglich schildern, was sich nach dem Schlusspfiff abgespielt habe. Heute wird dieses legendäre Spiel "Das Wunder von Bern" genannt.

Nach seiner Zeit als Fußballer war Walter aktiv; beispielsweise gründete er am 2 Juni 1999 die Fritz-Walter-Stiftung, die sich für die Förderung junger Fußballer einsetzt. Im Rahmen der Stiftung findet jährlich der Fritz-Walter-Cup statt, in dem letztes Jahr zwei Trierer Mädchen- und eine Jungenmannschaft in den Finals standen. Einmal im Jahr wird der Fritz-Walter-Preis an Sportvereine mit besonderen sozialen Jugendprojekten vergeben. Fritz Walter starb am 17 Juni 2002, Tausende Fußballfans kamen, um sich von "ihrem" Fußballhelden und Ehrenbürger Kaiserslauterns zu verabschieden. Am 31 Oktober 2010 wäre Fritz Walter 90 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass fand in Kaiserslautern eine große Gala statt. Die Legende lebt.

Christina Möller, Klasse 8a, Angela-Merici-Gymnasium Trier

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