Hopfen, Malz und viel moderne Technik

BITBURG/TRIER. Zwei Sozialkundekurse (elfte Klasse) des Trierer Max-Planck-Gymnasiums erlebten bei der Bitburger Brauerei im Rahmen des Projekts "Abenteuer Wirtschaft" wie Bier produziert wird.

Mit dem Bus das Gelände umrundend, bestaunten wir erst einmal, wie groß das Areal ist, und so fuhr auch gleich ein Arbeiter mit seinem Fahrrad an uns vorbei. Tausende Paletten mit Bierkisten waren meterhoch gestapelt, die auf ihre Befüllung warteten. Personalentwicklerin Alexandra Ulrich begrüßte uns und führte uns in das Sudhaus. Dort trafen wir Braumeister Ulrich Lübke, der uns Näheres über den Herstellungsprozess des Bieres erläuterte. Als Rohstoffe werden nur Malz, Hopfen, Hefe und Wasser verarbeitet. Täglich werden 70 000 Tonnen Malz benötigt. Im Sudhaus - dem Herz der Brauerei, wie uns der Braumeister berichtete - schlug uns ein malziger Geruch entgegen. Dort wird in vier Schritten (das sind Maischen, Läutern, Kochen, Klären) das Bier in riesigen Edelstahlkesseln hergestellt, die uns natürlich direkt ins Auge fielen. Auf drei Sudstraßen stehen jeweils acht Kessel. Ein Kessel fasst 1200 Hektoliter, und an manchen Tagen sind bis zu 26 Kessel im Einsatz. Die Behälter im gesamten Keller der Brauerei fassen 660 000 Hektoliter. Das Bier wird nach strengsten Hygienevorschriften und dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Alle Bitburger Biere sind untergärige Biere, bei denen sich die Hefe am Ende des Brauprozesses am Kesselboden absetzt. Das meiste produzierte Bier ist das Bitburger Premium Pils, es hat eine Stammwürze von 11,4 Prozent. Je höher die Stammwürze, desto höher auch der Alkoholgehalt. Erstaunt hat uns, dass uns wenige Arbeiter begegneten, woraufhin uns Herr Lübke erklärte, dass alle Vorgänge computergesteuert werden und vollautomatisiert sind. LKW-Verladung im Drei-Schicht-Betrieb

Nach diesen Arbeitsgängen wird das Bier abgefüllt, dafür gibt es fünf verschiedene Flaschenfüll-Linien, zum Beispiel für Stubbi-Flaschen oder Halbliter-Flaschen. Fasziniert verfolgten wir die Befüllung der Flaschen auf der weltweit modernsten Abfüllanlage, die erst vor einiger Zeit aufgestellt worden ist. Insgesamt werden hier 600 Millionen Flaschen (60 Prozent der Produktion) und drei Millionen Fässer pro Jahr abgefüllt. Für den Gang durch die Versuchsbrauerei und das Labor teilten wir uns in zwei Gruppen auf. In der Versuchsbrauerei gibt es, genau wie im Sudhaus, Kessel im Maßstab 1:50. Dort findet vor allem die Qualitätskontrolle statt, dazu werden rund 2000 Liter Bier hergestellt und dann getestet. In der Versuchsbrauerei werden neue Produktideen in kleineren Mengen ausprobiert. Hier wurde auch das neue Bit-Sun entwickelt. Das riesige Labor und die teuren im Schullabor unbekannten Geräte interessierten vor allem die Chemiker unter uns. Mit einem der Geräte werden unter anderem die Konsistenz des Schaums und der Geschmack des Bieres regelmäßig untersucht. Ein Doktor der Geruchs- und Geschmackswissenschaft testet den typisch bitteren Geschmack von Bitburger Pils. Natürlich haben sich viele aus unserem Kurs für die Ausbildung zu diesem Beruf interessiert. Ganz zum Schluss trafen wir Norbert Rees, der uns über die Logistik des Unternehmens informierte. Es kaufen dort vorwiegend Großhändler oder Fachhändler ein, die einen Vertrag mit der Bitburger Brauerei geschlossen haben. Pro Tag werden auf den acht Verladespuren rund 180 LKW abgefertigt. Es gibt insgesamt fünf Verladeteams, die im Drei-Schicht-Dienst die LKWs beladen. Im Durchschnitt wartet der Kunde vom Zeitpunkt der Anmeldung bis zum Erhalt der Lieferscheine 45 Minuten - was, wie Herr Rees sagte, ein sehr guter Durchschnitt sei. Leider konnten wir uns aus Sicherheitsgründen nicht vor Ort ein Bild von der Betriebsamkeit dieses Unternehmensbereichs machen. An diesem Nachmittag haben wir ein innovatives und modernes Unternehmen mit sehr freundlichen Mitarbeitern kennen gelernt, die auf jede unserer Fragen eingegangen sind. Anne Meier, Sara Marmitt, 11. Klasse Max-Planck-Gymnasium

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