In der Willemsstraße fing alles an

Am 11. April 1961 wurde die Realschule Neumagen-Dhron gegründet. Schüler aus der Klasse 8d haben sich daher mit der Schulgeschichte befasst.

 Die Friedrich-Spee-Realschule in Neumagen-Dhron feiert im Juni ihren 50. Geburtstag. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Die Friedrich-Spee-Realschule in Neumagen-Dhron feiert im Juni ihren 50. Geburtstag. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Neumagen-Dhron. Diesen 50. Geburtstag will die Schule mit einer Festwoche feiern, inklusive vier Projekttage mit Themen aus den fünf Jahrzehnten, einem Aufführungsabend im Römercastell mit Chor, Theatergruppe, Big Band, Projektgruppen am 9. Juni um 19 Uhr, einem Sommerfest auf dem Schulgelände mit Präsentation der Projekte, Spielständen, Darbietungen, Fotoausstellung, Essen und Trinken, Musik und Unterhaltung am 10. Juni, ab 15 Uhr.

Wie alles begann



Am ersten Unterrichtstag der neuen Realschule am Dienstag, 11. April 1961, beginnen 52 Schüler aus den Dörfern zwischen Thörnich und Mülheim mit dem Lehrerehepaar Lotz in der Volksschule in der Willemsstraße. Vier Jahre später kann der Unterricht in zunächst acht Klassenräumen in der Balduinstraße starten. Schritt für Schritt folgen Fachräume, Klassenräume, Obergeschoss, Turnhallen. Die Schulleiter heißen Lotz, Meier und Erschens. Seit 2001 ist Frau Hermesdorf unsere Rektorin. Die Hauptschule wurde am 1. August 1969 gegründet. Aus Platzmangel findet der Unterricht an verschiedenen Orten statt, bis 1978 der Schulbau fertig ist. Die Rektoren heißen Preiß, Mixa und Kortemeier.

Schulzusammenlegung



Seit dem Schuljahr 2009/10 wurde aus der Ausonius-Hauptschule und der Realschule eine gemeinsame Schule. Was hat sich seitdem geändert? Unser Schulklima wurde anders, denn unsere Lehrer arbeiten in beiden Zweigen. Wir sind jetzt Ganztagsschule, wir haben fünf Ganztagsklassen und viele Mitschüler, die nachmittags in der Hausaufgabenbetreuung, in Förderkursen und AGs lernen. Für die Abschlussklassen gibt es etwas Besonderes: Im 10-Plus-Programm können sich die Zehntklässler auf den Übergang in die gymnasiale Oberstufe vorbereiten. Die Klasse 9 des berufsbezogenen Zweigs nimmt am Praxistag teil. Jeder Schüler geht donnerstags in einen Betrieb und hat so gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Die Klassen sieben bis zehn laufen nach dem alten getrennten System aus, aber unsere fünften und sechsten Klassen lernen schon gemeinsam. Ab Klasse sieben gibt es im sogenannten kooperativen System getrennte Zweige. Viele Räume wurden neu gestaltet.

Wir über uns



Zurzeit haben wir 21 Klassen mit 455 Schülern. Wir kommen aus 34 Orten. Insgesamt haben wir 40 Lehrer, zwei Sekretärinnen, eine Schulsozialpädagogin, externe Lehrkräfte und einen Hausmeister.

Herr Erschens



Der ehemalige Realschulrektor war seit 1965 Lehrer dieser Schule. Von 1991 bis 2001 war er Schulleiter. Er hatte Deutsch und Geschichte studiert, gab aber auch andere Fächer, "weil nie genug Lehrer da waren, um die Stunden zu übernehmen". Zu Beginn seiner Arbeit gab es nur die Pausenhalle und das Hauptschulgebäude, alle anderen Bauten folgten später. Ganztagsunterricht fände er sinnvoll, wenn er für jede Klasse verpflichtend sei. Lehrer sollen möglichst so unterrichten, dass auch Schwächere Erfolg haben.

Herr Görgen



Der ehemalige Konrektor der Hauptschule arbeitete 35 Jahre an seiner Schule. Den Anfang fand er schön. Nur nicht so toll fand er die großen Klassen (30 - 55 Schüler), die in fünf ver- schiedene Schulgebäude aufgeteilt waren. Er leitete 14 Klassen während seiner Lehrerlaufbahn. Erst unterrichtete er alle Fächer, später Deutsch, Geschichte und Biologie. Leider gingen die Schülerzahlen immer mehr zurück. Er verstand sich gut mit seinen Kollegen. Herr Görgen hält sich für einen strengen Lehrer. Frau Kortemeier erinnert sich vor allem an seinen feinen Humor.

Namenspatrone



Seit der 40-Jahr-Feier trägt die Realschule den Namen von Friedrich Spee.

Friedrich Spee (geboren am 25. Februar 1591) trat mit 19 Jahren in den Jesuitenorden ein. Er wollte als Missionar in Indien arbeiten, doch wurde seine Bitte abgelehnt. Er erlebte die Schrecken des 30-jährigen Kriegs. Als Pater, Seelsorger und Theologieprofessor setzte er sich für die Verbreitung des katholischen Glaubens ein. Er lebte Nächstenliebe, in dem er sich um Kinder, Kranke, Alte und Bedürftige kümmerte. Er schrieb Kirchenlieder und Gedichte. Bekannt ist er für seinen mutigen Einsatz gegen die Verbrechen der Hexenverfolgung. Auf ihn geht der Satz zurück: "Im Zweifel für den Angeklagten." Als er Pestkranke pflegte, steckte er sich an. Er starb am 7. August 1635 und ist in der Jesuitenkirche begraben.

Decimus Magnus Ausonius
wurde um 310 in Burdigila (Bordeaux) geboren und starb dort 393. Er war ein spätantiker hoher römischer Staatsbeamter, Prinzenerzieher und Dichter. Um 365 berief ihn vermutlich der römische Kaiser Valentinian I. an den Hof in Trier. Er wurde Lehrer des Kaisersohns Gratian. In seiner Reisebeschreibung "Mosella" äußerte er sich über die Schönheit unserer Landschaft: "Des Weingebirges Gepränge mit des Bacchus köstlicher Gabe. Wie ein natürliches Amphitheater baut es sich auf."

Wir meinen, dass man von beiden Namenspatronen Folgendes lernen kann:

Hilfsbereitschaft für Schwache und Kranke, Respekt für Andersdenkende, Mut zur eigenen Meinung, Zivilcourage, in Konflikte einzugreifen, soziales Engagement, selbstbewusstes Auftreten, Freude an Gedichten, Lust auf Lernen und Bildung, mit offenen Augen reisen, Interesse für Geschichte, Respekt und Liebe zur Natur.

Interview mit Schulleiterin Hermesdorf



Wie lange sind Sie schon an dieser Schule?

Hermesdorf: Seit 1977

Was gefällt Ihnen am besten? Hermesdorf: Sie ist eine überschaubare Schule. Ich kenne die meisten Schüler persönlich. Sie sind alle nett und freundlich.

Kommen Sie gerne zur Schule? Hermesdorf: Ja, sehr gerne!

Was sind Ihre Lieblingsfächer? Hermesdorf: Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde.

Wie sah die Schule früher aus? Hermesdorf: Seit der Gründung 1961 wurde viel angebaut. Mir gefallen besonders die naturwissenschaftlichen Räume und die Mensa.

Was ist für Sie am schlimmsten an der Schule?

Hermesdorf: Ich finde es nicht gut, dass unsere Schule nicht behindertengerecht gebaut wurde.

Was war Ihr erster Eindruck von der Schule?

Hermesdorf: Ich konnte zwischen zwei Schulen entscheiden und nahm diese, weil sie besser erreichbar war. Mein Eindruck war gut, bis auf dass früher sehr stark im Lehrerzimmer geraucht wurde. Heute darf man das zum Glück nicht mehr!

Was halten Sie von der Schulzusammenlegung?

Hermesdorf: Ich finde das sehr gut, da die Schulen schon nebeneinander lagen.

Freuen Sie sich auf das Schulfest?

Hermesdorf: Ja, auch, weil ich meine ehemaligen Schüler sehe. Ich denke, es wird ein schönes Fest!

Die Klasse 8d mit Nathalie, Lea, Tamara, Patrick, Max, Fridolin, Florian, Tom, Dennis, Sven, Timo, Philipp, Dennis, Patryk, Alexander

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