Mit Glück überlebt

KARL. Mein Opa Adolf aus Karl wurde am 3. Oktober 1940 mit 20 Jahren nach Frankreich in den Krieg eingezogen. Er erinnert sich:

"Viele der jungen Soldaten gingen mit vollem Tatendrang in den Krieg und dachten dabei nicht an den Tod. In Frankreich war eine relativ ruhige Zeit. Dann kam 1941 im Sommer die Kriegserklärung gegen Russland. Ich wurde als MG-Schütze ausgebildet. Meine Kampfeinsätze waren immer an vorderster Front, das hieß: Mann gegen Mann. Tagelang lagen die Soldaten bei Wind und Wetter und bei großer Kälte im Schützengraben und lauerten auf den Feind. Vor jedem Einsatz war die Angst unser ständiger Begleiter, bis wir wussten, was auf uns zukam. Im Laufe des Gefechtes nahm die Angst ein wenig ab. Dann kam der 7. Januar 1944: Gegen 14 Uhr wurde ich durch einen Scharfschützen angeschossen, die Kugel ging oberhalb des Herzens durch die Lunge und trat unterhalb des linken Schulterblatts wieder aus. Ich schleppte mich mit aller Kraft zu einer Lichtung, wo zwei Landser standen und mich ins Lazarett transportierten. Nach langer Genesung kam ich wieder zu meiner Einheit zurück, und viele meiner Kameraden waren inzwischen schon gefallen. Die meisten meiner Kameraden waren kriegsmüde. Einer meiner Kameraden sagte: ,Entweder komme ich ins Deutsche Reich oder ins Himmelreich', und er lief aus dem Schützengraben ins MG-Feuer. Die Soldaten wurden immer jünger, 17- bis 18-Jährige rückten nach." Auch 60 Jahre nach Kriegsende laufen im Kopf meines Opas noch immer die schrecklichen Bilder ab und dann stellt er sich die Frage: "Warum, wofür war das alles?" Manuel Mertes, Klasse 8b, Regionale Schule Manderscheid

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