Nicht nur erfolgreicher Fußballer

Fritz Walter hätte in diesem Jahr am 31. Oktober seinen 90. Geburtstag gefeiert. Die Klasse R8 aus der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule in Trier hat sich aus diesem Anlass mit dem berühmten Fußballstar auseinandergesetzt und bisher nicht so bekannte Aspekte seines Lebens genauer betrachtet.

Trier. Fritz Walter war ein guter Fußballer - das ist jedem bekannt. Er spielte seit 1928 in der Schülermannschaft des 1. FC Kaiserslautern, holte mit seinem Verein zahlreiche Titel und blieb ihm trotz zahlreicher interessanter Angebote von international erfolgreichen Vereinen bis zum Ende seiner Fußballkarriere treu. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann er 1954 in Bern durch ein sensationelles 3:2 gegen Ungarn die Fußballweltmeisterschaft.

Weniger bekannt ist jedoch, dass er auch außerhalb seiner Fußballkarriere in anderen Bereichen seines Lebens sehr erfolgreich war. Er machte als Jugendlicher eine Ausbildung als Kaufmannsgehilfe bei der Stadtsparkasse Kaiserslautern und fuhr nach seiner Arbeit zum Training. Diese Erfahrungen kamen ihm zugute, als er nach seiner Fußballkarriere mit seiner Frau Italia einen Waschsalon eröffnete. Außerdem betrieb er in der Karl-Marx-Straße in Kaiserslautern ein Kino. Wie viele andere Fußballer stellte er sich auch als Werbeträger zur Verfügung, zum Beispiel repräsentierte er den Sportartikelhersteller Adidas. Leidenschaftlich schrieb er Sportbücher, zum Beispiel "Spiele, die ich nie vergesse", "3:2 - Die Spiele zur Weltmeisterschaft", in denen er über Stationen aus seinem erfolgreichen Fußballerleben erzählt. Besonders erwähnenswert ist das Buch "Elf rote Jäger", in dem Fritz Walter über seine Erfahrungen als Soldat und Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg schreibt.

Fritz Walter engagierte sich vorbildlich für in Not geratene Menschen. So unterstütze er beispielsweise die Sepp-Herberger-Stiftung, die sich darum kümmert, ehemaligen Strafgefangenen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu erleichtern.

Ebenfalls war er viele Jahre Schirmherr der "Schlappekicker-Aktion" der Frankfurter Rundschau. Dieser 1951 gegründete Verein half Sportlern, die durch Kriegsfolgen in Not geraten waren. Am 2. Juni 1999 war Walter bereit, eine eigene Stiftung zur Förderung des Fußballnachwuchses zu gründen. Dies war eine große Ehre für ihn.

Dhruv und Alice, R8, Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule

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