Exzellenzkurs „Lust auf Europa wecken“

Bitburg  · Ralf Britten, der Europabeauftragte des Eifelkreises Bitburg-Prüm, spricht im Exzellenzkurs über den Wandel Europas, seinen Beruf und seine Ehrenämter.

 Auch Ralf Britten stellte sich per Videokonferenz den Fragen der Exzellenzkurs-Teilnehmer aus Bitburg und Umgebung.

Auch Ralf Britten stellte sich per Videokonferenz den Fragen der Exzellenzkurs-Teilnehmer aus Bitburg und Umgebung.

Foto: TV/Björn Pazen/Carina Kesse

„Soweit es Corona angeht, brauchen wir eine zentrale Regelung, die aus Brüssel kommt, von dort gesteuert wird und einheitlich für ganz Europa gilt.“ Davon ist Ralf Britten überzeugt. Als Europabeauftragter des Eifelkreises Bitburg-Prüm sieht er es als seine Aufgabe an, Europa den Bürgern näher zu bringen. Gerade weil sich die Länder, wie unter anderem auch die momentane Corona-Pandemie zeige, zunehmend wieder auf nationale Interessen fokussieren, betont er die Wichtigkeit des europäischen Gedankens der Gemeinsamkeit und der Friedens- und Wohlstandsfunktion der EU seit Ende des 2. Weltkrieges, die zunehmend vergessen werden.

Die Funktion des EU-Beauftragten sieht Britten auch in der Förderung und Finanzierung länderübergreifender Projekte mit dem Kreis Bitburg-Prüm. Dies spiegelt sich ebenfalls in seinen Visionen bis 2025 wider: Lust auf Europa wecken, grenzüberschreitende Projekte, vor allem in Schule und Berufsausbildung initiieren.

Britten besucht in seiner ehrenamtlichen Funktion als EU-Beauftragter auch Schulen und informiert über die Funktionen europäischer Institutionen. Er setzt auf bilingualen Unterricht, Mehrsprachigkeit und den Austausch zwischen den Schulen verschiedener Länder. Von der EU finanzierte Auslandsaufenthalte für Jugendliche sollten zur Pflicht werden, um andere Kulturen und Denkweisen hautnah erleben zu können.

„Luxemburg ist eine super Möglichkeit, die Vorteile von Mehrsprachigkeit zu erkennen, die auch die Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt verbessert“, sagt Britten. Ähnliche Visionen hat der ehemalige Leiter des Kultur- und Kongresszentrums Trifolion in Echternach auch für die Bitburger Stadthalle, die er als Berater der Stadt Bitburg als einen kulturellen Treffpunkt in der Gesellschaft lokal wie auch grenzüberschreitend integrieren möchte. Hierbei sind auch Kooperationen, Programme und Projekte geplant, die die Landkreise sowie die Nachbarländer verbinden sollen, die einen dauerhaften Austausch intensivieren. Wichtig ist ihm vor allem auch hier ein Angebot für junge Menschen und die dauerhafte Kooperation mit Schulen. Nach der Corona-Pandemie soll die Stadthalle nach seinem Konzept ebenso für Tagungen und Wissenstransfer genutzt werden.

Als leidenschaftlicher Pianist und Fan klassischer Musik trägt Britten als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der luxemburgischen Michelle-Stiftung zur Förderung junger, begabter Musiker bei. Sein Sohn mit dem Vornamen des berühmten englischen Komponisten Benjamin Britten spielt „schon weit besser Klavier als der Vater“. Werden wir in Zukunft noch etwas von Britten hören? Vielleicht schon bald ein Konzert in der Bitburger Stadthallte? Der engagierte und kulturliebende Vater Britten möchte auf jeden Fall das Fördern junger Musiker auch mit den Zielen der Stadthalle oder einem Haus Beda verbinden und ihnen dort das Sammeln von Erfahrungen bei Auftritten ermöglichen.

 Während des Interviews macht Britten deutlich, wie sehr ihm daran gelegen ist, dies alles mit einem „europäischen Spirit“ zu verbinden. Und das gilt offensichtlich für viele Lebensbereiche, die zudem deutliche Parallelen zu den drei Säulen des Exzellenzkurses „Business – Kultur – Lifestyle“ erkennen lassen.

Michelle Bausch, Lara Fusenig, Emely Gabler, Pia Mauer, Hannah Schlösser (St.-Willibrord-Gymnasium), Nicolas André, Timo Rink (Volksbank Eifel)

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