Schnelle Kurven, großes Staunen

NÜRBURGRING/TRIER. An jenem Morgen gegen 10 Uhr war es aus mit der Ruhe auf dem Parkplatz der Erlebniswelt Nürburgring. Wir, die Klasse 7 d des Max-Planck-Gymnasiums aus Trier, begleitet von unserer Deutschlehrerin Bärbel Brucherseifer und unserem Referendar stiegen aus dem Bus und stürmten hinein.

Als Herr Kroll, der uns durch die Erlebniswelt führen sollte, ankam, konnten wir die Besichtigung der Automobile kaum mehr erwarten. Dann endlich ging es los. Herr Kroll informierte uns über die Geschichte des Nürburgrings und zeigte uns die Rennwagen, wie den Ferrari GTO im Wert von mehreren Millionen Euro. In der nächsten Halle gab es Rennsimulatoren und das Highlight des Tages, den G-Kraft-Simulator. Die Benutzung dieses Geräts durften wir auf keinen Fall verpassen, denn dort konnten wir die enormen G-Kräfte spüren, denen ein heutiger Formel-1-Rennfahrer ausgesetzt ist, während er ein Rennen fährt. Nun ging es zum Crashtestsimulator, in dem wir richtig durchgeschüttelt wurden, da wir virtuell ein anderes Rennfahrzeug verfolgten. Die BMW-Ausstellung war in der dritten Halle, in der unter anderem die neue BMW-M3er Serie zur Schau gestellt wurde. Zudem durften wir auch ein Safety Car bewundern.Formel 1, Truck-Grand-Prix und Rockkonzerte

Voll gepackt mit Wissen konnten wir uns dann in Kleingruppen nochmals jedes einzelne Detail genau anschauen. Nach einer kleinen Mittagspause durften wir dann in Begleitung von Herrn Kroll endlich auf die Rennstrecke. Der Nürburgring, dessen Namensgeber die Nürburg ist, liegt in der Eifel und wurde am 18. Juni 1927 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht. Die Rennstrecke entstand aus der Idee, die bisher nur auf öffentlichen Straßen durchgeführten Rennen aus Sicherheitsgründen auf offizielle Rennstrecken zu verlegen, die auch als Test-Areale genutzt werden konnten. Die ursprünglich etwa 28 Kilometer lange Rennstrecke war in ihrer Ur-Form bis 1982 in Betrieb, nur unterbrochen von den Kriegsjahren. Sie bestand aus der 22,8 Kilometer langen Nordschleife, die als eine der schwierigsten Grand- Prix-Strecken der Welt galt und fälschlicherweise als der "Nürburgring" bezeichnet wurde, und der weniger bekannten 7,7 Kilometer langen Südschleife. Beide getrennte Rennstrecken können zu einem fast 28 Kilometer langen Gesamtkurs zusammengefasst werden, der beim 24-Stunden-Rennen genutzt wird. Die bereits zu Beginn als schwierig eingestufte Rennstrecke mit ihren vielen Kurven, Gefällen und Sprunghügeln geriet seit Ende der sechziger Jahre angesichts der immer schneller werdenden Fahrzeuge zunehmend in die Kritik. Zwar kehrte die Formel 1 nach Umbauarbeiten auf der Nordschleife 1970/71 in die Eifel zurück, doch wurden immer weitere Baumaßnahmen verlangt. Zudem hatten die Ambulanzen bei Unfällen kilometerlange Wege zurückzulegen. Ab 1977 fuhr die Formel 1 dann nur noch in Hockenheim, und auch andere internationale Serien drohten mit der Abwanderung. So wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wie der legendäre Nürburgring weiter genutzt werden könne. Man entschied sich aus Kostengründen für den Bau einer etwa 4500 Meter langen modernen Rennstrecke, die nur noch die Start-Ziel-Gerade mit der alten Rennstrecke gemeinsam hatte. 1984 wurde dann diese 4,5 Kilometer lange Grand-Prix-Strecke, die zum damaligen Zeitpunkt als "modernste und sicherste Grand-Prix-Strecke der Welt" galt, mit einer live im deutschen Fernsehen übertragenen Veranstaltung eingeweiht. Im Jahr 2002 wurde diese Strecke dann mit dem Bau der Mercedes-Arena auf etwa 5,1 km erweitert. Zudem wurde im Jahr 2000 die Boxenanlage komplett neu gebaut, mit insgesamt 33 Garagen, die mehrere Meter hoch und auch für Trucks geeignet sind. Doch die Rechnung ging nicht auf. Zwar fanden 1984 und 1985 zwei Rennen auf dem neuen Kurs statt, seit 1986 aber wird der Große Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring ausgetragen. Erst seit 1995 findet jährlich ein zweites Formel-1-Rennen in Deutschland auf dem Nürburgring statt, das als Formel-1-Grand Prix von Europa bezeichnet wird. Diverse Motorrad-, Truck-, Oldtimer und DTM-Rennen werden ebenfalls hier ausgetragen. Sehr bekannt ist auch das Musikfestival "Rock am Ring", das jährlich am Pfingstwochenende auf dem Nürburgring stattfindet. Zu diesem mehrtägigen Rock-Event treffen sich zehntausende Besucher und zelten dabei auch am Rand der Nordschleife. Auf dem Nürburgring fand außerdem schon dreimal die Rad-Weltmeisterschaft statt. Zum Schluss ging es dann sogar noch in das Race Control Center, dieses durften wir aber nur kurz besichtigen. Da dort bei jedem Rennen die Hauptkommunikation mit den Sicherheitskräften stattfindet, herrscht hier höchste Sicherheitsstufe. Wir verbrachten noch eine Stunde auf der Eisbahn auf dem Dach der Boxenställe (siehe eigener Artikel unten). Aber natürlich war die Zeit viel zu schnell vorbei, und wir mussten die Heimreise nach Trier antreten. Aber wir werden wiederkommen, egal ob zum Truck Grand Prix, zur Deutschen Tourenwagen Meisterschaft oder zur Formel 1. Marius Ludwig, Peter v. W., Bernhard Mölter, Dominic Braun, Jefferson Losó, Dominik Philippi, Patrik Ferber, Klasse 7 d, Max-Planck-Gymnasium Trier

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