Spritzen, Hüftgelenke und viele Berufsbilder

Anlässlich unseres Berufsorientierungsprogramms besuchten wir, die Klasse 9a des Gymnasiums Saarburg, zusammen mit Herrn Grasmück, dem zuständigen Lehrer für Berufsorientierung, das Kreiskrankenhaus St. Franziskus.

Saarburg. Als Erstes wurden wir von Frau Schuster, der Stellvertretenden Pflegedienstleiterin, im neu gestalteten Foyer des Krankenhauses begrüßt. In einem Kurzfilm konnten wir einen ersten Eindruck von den verschieden Berufsfeldern des Krankenhauses gewinnen. Schuster berichtete auch von ihrem beruflichen Werdegang und verdeutlichte die Vielfalt der Managementaufgaben, mit denen sie und ihre Kollegen täglich zurecht kommen müssen. So stellt sich immer auch die Frage der Finanzierbarkeit, und wie die Bereiche des Krankenhauses betriebswirtschaftlich zu führen sind. Zum Beispiel denkt man daran, für die Küche zusätzliche Aufträge an Land zu ziehen, vielleicht sogar die Versorgung von Schulen mit Mittagessen.

Danach haben wir uns auf den Weg gemacht, das Haus zu besichtigen. Unsere erste Station war der OP-Bereich. Wir hatten die Möglichkeit, richtiges OP- Besteck zu sehen, anzufassen und der OP-Schwester Fragen zu stellen. Dann ging es zur ambulanten Chirurgie. Zwei Mitschüler bekamen einen Unterarm-Gipsverband verpasst. Außerdem haben uns die Schwestern an zwei Röntgenbildern gezeigt, wie ein künstliches Hüftgelenk aufgebaut ist. An Modellen konnten wir alles noch mal in 3D betrachten.

Nach der Chirurgie waren wir dann im Schockraum für die Erstversorgung von schwerverletzten Patienten. Herr Lehnertz zeigte uns den Defibrillator, der bei Herzkammer-Flimmern zur Wiederbelebung eingesetzt wird. Und ein paar von uns wurden an ein Gerät angeschlossen, welches den Herzschlag, den Sauerstoffgehalt im Blut und die Atmung kontrolliert.

Dann ging es runter in den Keller. Dort erklärte uns Herr Bösen eine ganze Reihe von technischen Einrichtungen, ohne die das Krankenhaus nicht funktioniert. Das Lüftungssystem wird noch mit einer alten Steuerung betrieben, die nach und nach durch neueste Technik ergänzt wird. Der Notstromgenerator hängt an einem mächtigen Dieselmotor und versorgt das gesamte Krankenhaus im Notfall mit Strom. Zwei große Kompressoren sind für Atemluft und Pressluft dau-ernd in Betrieb. Herr Bösen ist zuverlässiger Meister seines Faches und schon seit Jahrzehnten verantwortlich für den handwerklichen Bereich; neuerdings gibt es für die Ausbildung in Versorgungstechnik eigene Studiengänge. Vom Keller ging es mit dem Aufzug hoch in den Kreißsaal. Leider hatten wir nicht die Gelegenheit, ein Baby zu sehen, da es gerade zu einer Untersuchung war. Auffallend sind die wohnliche Einrichtung der Räume in der Entbindungsstation und die ruhige, angenehme Atmosphäre.

Einen Computertomographen (CT) konnten wir auch noch besichtigen. Er funktioniert so, dass ganz viele Schichtröntgen-Aufnahmen vom Körper gemacht werden, die im Computer zu einem plastischen Bild zusammengesetzt werden. Demnächst gibt es im Saarburger Krankenhaus sogar einen Magnetresonanz-Tomographen (MRT), der Bilder durch magnetische Anregung von Atomen im Körper erzeugt. Der Erkundungstag wurde mit einem Mittagessen (Spaghetti Bolognese mit Salat und Dessert), zu dem uns Frau Schuster eingeladen hatte, abgeschlossen. Jeder hat noch eine Gratis-Spritze geschenkt bekommen, und schon war dieser sehr interessante Tag zu Ende. Jasmin Menslage, Klasse 9a, Gymnasium Saarburg

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