KLASSE! „Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei“

BITBURG · Der VG-Bürgermeister Moritz Petry setzt sich für mehr ehrenamtliche Arbeit ein.

 Moritz Petry

Moritz Petry

Foto: Björn Pazen

Im Rahmen des Exzellenzkurses interviewten die Teilnehmer Moritz Petry. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Südeifel berichtete über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Themen der Zukunft und seinen beruflichen Werdegang.

Obwohl sein Elternhaus gegen eine politische Karriere war, setzte Moritz Petry sich durch und sammelte eigene Erfahrungen in einem Verbandsgemeinderat in Rheinhessen. Durch die berufliche Perspektive seiner Frau entschied er sich zur Kandidatur als VG-Bürgermeister in der Eifel – und wurde gewählt. Trotz seines sehr zeitaufwendigen Berufs schafft sich Petry Freiräume, um mit seiner Familie Zeit zu verbringen. Diese Erholungsphase stärkt ihn gleichzeitig in seinem Amt. Auf die Frage, ob ihn das öffentliche Leben manchmal belaste, sagt er: „Die Begegnung mit Menschen macht mir Spaß. Die Zeit der Einzelkämpfer ist nun vorbei.“ Als „Teamworker“ trifft er schwierige Entscheidungen in Absprache mit Experten und Bürgern.

Sein Amt beinhalte Herausforderungen und Abwechslungen: die Verwaltungsleitung, die Führung des Verbandsgemeinderats und die Repräsentation der Region. Petry macht deutlich, dass die Südeifel kein Industriestandort, sondern touristisch und ländlich geprägt ist. Dabei werde der Tourismus als Einnahmequelle immer wieder unterschätzt, obwohl dieser die Konjunktur antreibe. Petry betont zudem, dass die Stärken der Region in den erneuerbaren Energien liegen. Diese fördern auch die Handelsbeziehungen zu den Nachbarländern, insbesondere zu Luxemburg. Finanz- und steuerschwache Gemeinden seien auf Geldmittel vom Bund angewiesen, da ein Großteil der Einkommenssteuer wegen der vielen Pendler nach Luxemburg fließe, sagt Petry.

Grundsätzlich befürwortet er die Digitalisierung der Grundschulen, dennoch äußert er sich kritisch gegenüber I-Pad-Klassen: „Entscheidend ist der Inhalt, nicht die Verpackung“, sagt er zu diesem Thema. Die Förderung von Kindern aus sozial schwachen Familien liege den Kommunen am Herzen. Abschließend versuchte Petry, das Interesse der Jugendlichen für mehr Engagement in der Politik zu wecken, aber gleichzeitig auch für mehr ehrenamtliche Arbeit zu werben.

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