Zum Vorspiel in die Zeche

In diesem Jahr fand zum 46. Mal der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Essen statt. Die Teilnehmerzahl hat eine Rekordmarke von 2320 Musikern erreicht, insgesamt fanden mehr als 1500 Wertungsspiele statt. Auch zwei Wittlicher Schülerinnen waren dabei.

Wittlich/Essen. Wir, das sind Leonie Klein (9b), Sandra Hofer (8a) und Victoria Schomer. Nach langem Proben und vielen zusätzlichen Auftritten, mit der Unterstützung unseres Lehrers Dietmar Heidweiler, haben wir unser Ziel erreicht. Nachdem wir in der Kategorie Schlagwerk in der Altersgruppe IV am Regionalwettbewerb und am Landeswettbewerb jeweils die höchstmögliche Punktzahl erhalten hatten, stand uns der Weg zum Bundesfinale offen.

Mit großer Vorfreude und einem Anhänger voll beladen mit Instrumenten, machten wir uns am Pfingstmontag auf den Weg nach Essen. Nach der Ankunft suchten wir die Zeche Zollverein auf, in der am nächsten Tag unser Wertungsspiel stattfinden sollte. Am Abend hatten wir eine Stunde Zeit, um alle Instrumente aufzubauen und die Stücke anzuspielen. Tags darauf, am frühen Morgen, war es dann endlich so weit. Aufgeregt machten wir uns auf den Weg zur Zeche. Jetzt hatten wir noch eine halbe Stunde, um uns einzuspielen und dann betrat die Jury den Saal, und es wurde ernst. Nach dem ersten Stück fühlten wir uns richtig wohl auf der Bühne, und der Rest des Programms verlief sehr schnell. Als die Zuschauer applaudierten, war das Vorspiel geschafft - und jetzt blieb uns nichts anderes übrig, als auf das Ergebnis zu warten, das aber erst zwei Tage später verkündet werden sollte.

Die zwei Tage vergingen im Nu, denn wir verbrachten viel Zeit damit, uns Wertungsspiele und Preisträgerkonzerte anzuhören. Am wichtigsten war jedoch das Jurygespräch, in dem wir die Chance hatten, uns mit dem Jurygremium auszutauschen und uns Verbesserungsvorschläge für den nächsten Wettbewerb anzuhören. Mit hohen Erwartungen gingen wir in dieses Gespräch, doch am Ende waren wir nicht schlauer als vorher, denn die Fachjury übte nur subjektive Kritik, konnte nichts am Musikalischen bemängeln. Mit einem guten Gefühl verließen wir den Juryraum und waren auf das Ergebnis gespannt.

Als sich am nächsten Morgen alle Schlagzeuger der Altersstufe IV im Jumu-Zelt versammelt hatten, begann die Preisverleihung. Wir erfuhren, dass wir "mit sehr gutem Erfolg teilgenommen" hatten und den Worten "Wir wollen euch beim nächsten Mal wieder sehen!". Wir kamen zu der Erkenntnis, dass im Endeffekt das Ergebnis keine Rolle spielt. Allein die Erfahrung, an diesem Bundesfinale teilgenommen zu haben und die Musikvielfalt und andere Musiker kennen gelernt zu haben, war es wert, dort zu sein. Für uns war es ein großer Erfolg, und wer weiß, vielleicht bekommen wir noch einmal die Chance am Bundeswettbewerb teilzunehmen. Wir ließen die Woche mit dem Abschlusskonzert in der Lichtburg ausklingen und fuhren samstags voller Vorfreude auf die neuen musikalischen Herausforderungen nach Hause.

Leonie Klein, 9b, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich

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