Zwei Saarburger Gymnasien, ein Ziel: Einblicke beim Chemiegiganten

Saarburg/Ludwigshafen · Die Leistungskurse Chemie der Jahrgangsstufen 12 und 13 des Gymnasiums Saarburg sowie Schüler des Saarburger Wirtschaftsgymnasiums erkunden die BASF in Ludwigshafen. Die Veranstaltung fand im Rahmen des EduNet-Projektes statt, gefördert aus Mitteln der EU und des Kreises Trier-Saarburg.

Saarburg/Ludwigshafen. Nach einer zweieinhalbstündigen Busfahrt erreichten wir Ludwigshafen. Bereits bei der Stadteinfahrt war die bombastische Skyline der Produktionsstätten der BASF zu sehen. Eine BASF-Mitarbeiterin gab uns zunächst eine kurze Einführung und startete die Führung durch die Ausstellungsräume des Werkes. Wir lernten die verschiedensten Bereiche kennen, in denen die BASF tätig ist.
So konnten wir die Gerüche synthetischer Alltagsreiniger mit aus Naturprodukten hergestellten vergleichen, ebenso durch Abtasten künstlich hergestellten Holzersatz mit echtem Holz.
Außerdem gab es Stationen, an denen man sich über verschie-dene Alltagsphänomene der Chemie informieren konnte. Die BASF-Mitarbeiterin zeigte uns anhand mehrerer Experimente die Unterschiede zwischen Styropor-Arten, deren Grundstoff-Kügelchen BASF für andere Unternehmen herstellt. Höhepunkt war die Wasserstoff-Sauerstoff-Rakete, die sekündlich gezündet werden konnte. In der zweiten Etappe der Ausstellung erfuhren wir einiges über die Geschichte des Unternehmens, über die Gründung der Aktiengesellschaft "Badische Anilin- & Sodafabriken" durch Friedrich Engelhorn im Jahre 1865 bis hin zur modernen BASF als weltweit führendem Chemieunternehmen.
Beginnend mit der Produktion von Anilin und Fuchsin baute Engelhorn ein immer größeres Unternehmen auf. Erster weltweiter Verkaufserfolg war der synthetisierte Farbstoff Alizarin im Jahre 1869, der einen Grundstein für den Erfolg der BASF mit Farbstoffen bildete. Heute kooperiert die Firma mit verschiedensten Unternehmen weltweit, was im letzten Ausstellungsraum dargestellt ist. Hier sind verschiedene Gegenstände und Projekte der BASF zu betrachten. Zum Schluss der Führung durch die Ausstellung durften wir an der sogenannten Soda-Bar Mineralwasser kosten, das mit betriebseigener Kohlensäure versetzt ist.
Ausgestattet mit Schutzbeklei-dung, Schutzbrille und Gehörschutz machten wir uns dann auf zu einer Werksrundfahrt. Die Mitarbeiterin gab uns zuerst einen kleinen Einblick in die Pro-duktionen der verschiedenen Betriebe. Zur Orientierung sind an allen Gebäuden Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben als Adressen angebracht.
Unser erstes Besichtigungsziel war die Ammoniaksynthese. Anhand eines Modells und einer Grafik erklärte man uns den Aufbau des Synthesebetriebs. Anschließend verließen wir das Gebäude, um uns die Fabrik von außen anzusehen und erläutern zu lassen. Nach dem Mittagessen ging es weiter zur Besichtigung des Steamcrackers. Dieser Teil des Betriebs ist mit der wichtigste überhaupt, denn durch ihn wird der einzige zugelieferte Stoff, Naphtha, in verschiedene Fraktionen gespalten und weiterverarbeitet, so dass die BASF für ihre Produktion nur Naphtha als Rohstoff benötigt. Sie ist allerdings auch abhängig von seiner Lieferung. Anhand eines riesigen Modells bekamen wir genaue Informationen über Aufbau und Funktionsweise des Crackers. Dazu hatten wir die Möglichkeit, Stoffe wie Rohöl und Naphtha aus der Nähe anzusehen. Anschließend betrachteten wir die Anlage von außen, was unsere Fahrt durch die Anlage der BASF abschloss. Nach einem letzten Gespräch und reichlich positiven Rückmeldungen von unserer Seite verabschiedeten wir uns und traten die Rückfahrt an.
Katrin Sturm, 12. Klasse, Gymnasium Saarburg

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