Als Anlaufstelle unentbehrlich

Wer behinderte Angehörige zu Hause pflegt und betreut, ist auf unbürokratische Hilfe angewiesen. Denn auch mit größtem Engagement kann sich niemand 24 Stunden am Tag um einen anderen kümmern. Für den Fall der Fälle gibt es den Familienentlastenden Dienst (FeD). Aber der muss um seine Finanzierung kämpfen.

 Hilfe durch die Lebenshilfe: Gute Stimmung beim Sommerfest im vorigen Jahr. Foto: privat

Hilfe durch die Lebenshilfe: Gute Stimmung beim Sommerfest im vorigen Jahr. Foto: privat

Trier. Wohin mit dem schwerbehinderten Sohn, wenn die Mutter kurzfristig erkrankt? Wer hilft dem Ehemann, wenn seine behinderte Frau zum Arzt muss, er aber einen unaufschiebbaren beruflichen Termin hat? Wo kann sich die Schwester hinwenden, wenn sie bei der Pflege ihres behinderten Bruders dringend eine kleine Auszeit braucht?

Eigentlich müsste die Gesellschaft Menschen, die Verantwortung für ihre behinderten Angehörigen übernehmen, in jeder Hinsicht fördern. Nicht nur, weil sie der Allgemeinheit enorm viel Geld für stationäre Unterbringung ersparen. Aber nicht immer ist die Unterstützung so, wie die Betroffenen es sich wünschen würden.

Zum Glück gibt es bundesweit Anlaufstellen des Familienentlastenden Dienstes. Eine der größten in der Region wird von der Lebenshilfe in der Trierer Villa Henn betrieben. Die Kombination mit der dortigen Tagesförderstätte macht es möglich, ein breit gestreutes Hilfsangebot für Betroffene in allen Altersgruppen zu machen.

40 Menschen werden in der Villa regelmäßig betreut, je nach Bedarf kommen von Fall zu Fall noch etliche hinzu. Kurzfristige Betreuung, vielfältige soziale Kontakte, Freizeitgestaltung: Alles, was die Familie entlastet, ist hier möglich. Die Räumlichkeiten der Villa bieten Fläche für Koch-, Schlaf- und Spielmöglichkeiten, dazu kommt ein schönes Außengelände und sogar die Möglichkeit, das Schwimmbecken der benachbarten Porta-Nigra-Schule zu nutzen. Neben der Akut-Hilfe gibt es auch regelmäßige Gruppentreffen, besondere Angebote in den Ferien und gemeinsame sportliche Aktivitäten. Allerdings lässt die Ausstattung manchmal zu wünschen übrig. Auf der Wunschliste der Mitarbeiter und ihrer Schützlinge stehen behindertengerechtes Spielmaterial, aber auch ein Zuschuss zu Tagesfahrten wie etwa mit dem "Rolli-Reisebus" nach Köln (genaue Liste auf der Homepage von "Meine Hilfe zählt").

Solche besonderen Angebote muss die Lebenshilfe mühsam finanzieren, zum Beispiel über Feste und Flohmärkte. Um die Ausstattung auf einen Schlag substanziell zu verbessern, wären rund 5600 Euro nötig. Eine entsprechende Summe hat die Lebenshilfe bei "Meine Hilfe zählt" eingestellt, immerhin 41 Prozent sind bereits finanziert. Aber es fehlen noch 3300 Euro.

Die Projekt-Nummer für Spenden lautet 4854.

Wie spende ich?

Per Banküberweisung an "Meine Hilfe zählt". Konto 220012 bei der Sparkasse Trier (BLZ 58550130) oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103). Im Verwendungszweck Projektnummer angeben. Falls Veröffentlichung im TV gewünscht, ein "X" eintragen. Bis 200 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung. Falls ein gewähltes Projekt bereits vor Buchung der Spende genügend Geld zur Realisierung hat, kommt der Beitrag anderen "Meine Hilfe zählt"-Projekten zugute. Online: unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, auf den Spendenbutton klicken und abgefragte Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet. Der TV übernimmt die Transferkosten. extra Es ging quasi über Nacht: "Meine Hilfe zählt"-Projekt Nr. 24 ist finanziert. Die Initiative Papillon für Kinder krebskranker Eltern hatte im Rahmen von "Youngster on tour" noch einen kleinen Nachzügler eingestellt, und der war ruckzuck finanziert. Größere Vorhaben dauern natürlich etwas länger, aber für zwei davon sieht es richtig gut aus: Neuer Spitzenreiter ist die "Reise in die Hoffnung" des Mukoviszidose e.V., knapp vor den Bewegungsspielen des Familienzentrums Fazit. Zusammengerechnet sind es keine 1000 Euro mehr, die fehlen, um Mukoviszidose-Kranke auf Klimakur zu schicken und die Fazit-Kinder mit sinnvollem Spielzeug zu versorgen. Immer wieder helfen sich die Projekt-Träger auch durch eigenes Engagement. So organisiert der Kinderschutzbund in seinen alten Räumen in der Thebäerstraße 24 in Trier am 12. März von 11 bis 14 Uhr einen Flohmarkt mit Spielsachen und Büchern. Der Erlös kommt der "Burg" zugute.

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