Dank "Meine Hilfe" bald Grund zum Jubeln
Behinderte Kinder und ihre Familien verdienen jede Art von Unterstützung. Da ist es schwer zu verstehen, dass das für die körperliche und psychische Gesundheit wichtige Engagement in einem Sportverein wie den RSC-Rollstuhlbasketballern an mangelnder Ausstattung zu scheitern droht.
Trier. Freitagnachmittag in der Wolfsberg-Sporthalle. Vor der Tür Autos mit Bitburger, Wittlicher, Dauner und Trierer Kennzeichen. Drinnen sprinten 25 Jugendliche diversen Bällen hinterher, von vier Trainern mit lautstarken Anweisungen angeleitet. Die Eltern sitzen derweil am Spielfeldrand und tauschen Informationen aus. Ab und zu ein aufmunternder Blick, wenn der eigene Sprössling ein schönes Dribbling mit einem erfolgreichen Korbwurf abschließt.
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Das alles passiert 100 Mal jede Woche, in etlichen Sporthallen der Region. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: In der Wolfsberghalle sitzen alle Akteure im Rollstuhl. Für die meisten von ihnen ist es die einzige Chance, eine Mannschaftssportart auf anspruchsvollem Niveau zu betreiben. Deshalb nehmen die Eltern aus einem Umkreis von 60 Kilometern zeitraubende Wege auf sich, um ihren Kindern diese Möglichkeit zu eröffnen.
Insgesamt 40 Kinder und Jugendliche gehören zur Nachwuchsabteilung der RSC Rollis. Regelrechte Sportgranaten sind darunter, aber auch manche, die sich einfach nur bewegen wollen. Mädchen und Jungs spielen gemeinsam, die drei Gruppen, die nach dem Aufwärmtraining gebildet werden, richten sich nach der Leistungsstärke. "Alle spielen mit, egal wie", sagt Übungsleiter Günter Ewertz. Auch Nils, der seinen Rollstuhl nur mit einer Hand bewegen kann und "nebenbei" noch den Ball beherrscht. Oder Marius mit dem Elektro-Rollstuhl, der eifrig beim Slalomfahren mitmacht.
Und die Trainer sind vom Feinsten: Dirk Paßiwan, Tara Feser und Edwin Klein, internationale Spitzenspieler vom Erstliga-Team der Rollis.
Die Größeren spielen auf "Liga-Niveau" - fast beängstigend, mit welchem Tempo sie über das Feld sausen. Es sei gar nicht so leicht, für sie geeignete Gegner zu finden, erzählt Ewertz. Dabei ist gerade der Erfolg in Spielen und Turnieren so wichtig für das Selbstbewusstsein junger Menschen, die aufgrund einer Körperbehinderung sonst oft zurückstecken müssen. Aber schon ein Blick auf das Trainingsfeld zeigt ein zentrales Problem: Basketball mit einem normalen Rollstuhl zu spielen, das ist, als würde man mit Flipflops einen Berg besteigen: höchst gefährlich für Mensch und Material. "Eigentlich dürfte ich etliche nicht mitspielen lassen", sagt Günter Ewertz. Zum Glück sind seine Schützlinge keine Rambos, aber trotzdem ist das Spielen ohne die typischen Sportrollstühle mit den stark abstehenden Rädern eigentlich ein Unding.
Aber die High-Tech-Sportgeräte kosten inklusive Zubehör pro Stück mindestens 3200 Euro. Und die Krankenkassen, so berichten viele frustrierte Eltern, legen sich quer, wenn es um die Finanzierung geht. "Wir müssen um alles betteln", sagt eine Mutter verbittert. Es dauert keine fünf Minuten, dann hat man jede Menge Erfahrungsberichte gehört über den harten, manchmal vergeblichen Kampf, den die Eltern um jede Extra-Förderung führen.
Damit gerade benachteiligte Kinder nicht ausgeschlossen bleiben, sind die Rollis den Weg über "Meine Hilfe zählt" gegangen, um fünf Sportrollstühle für ihre Jugendabteilung zu finanzieren. Mit erstaunlicher Resonanz: 87 Prozent der Riesensumme von 16 600 Euro sind schon da, es fehlen nur noch gut 2000 Euro. Nun können die TV-Leser helfen, auch noch den letzten Sprung zu packen. Wie spende ich?
Per Banküberweisung an "Meine Hilfe zählt". Konto 220012 bei der Sparkasse Trier (BLZ 58550130) oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103). Im Verwendungszweck Projektnummer angeben. Falls Veröffentlichung im TV gewünscht, ein "X" eintragen. Bis 200 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung. Falls ein gewähltes Projekt bereits vor Buchung der Spende genügend Geld zur Realisierung hat, kommt der Beitrag anderen "Meine Hilfe zählt"-Projekten zugute.
Online: Unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, auf den Spendenbutton klicken und abgefragte Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet. Der TV übernimmt die Transferkosten.
Hintergrund Viel fehlt nicht mehr: Auch diese Woche biegen eine ganze Reihe weiterer "Meine Hilfe zählt"-Projekte auf die Zielgerade ein. Nur noch ganze 39 Euro, dann sind die Turnmatten und Sitzkissen für die Kinder in der Integrativen Lebenshilfe-Kita am Bach finanziert. Und wenn noch 200 Euro für den Caritasverband Westeifel fließen, können die beiden Schulprojekte starten, mit deren Hilfe Kinder auf das sensible Thema Tod vorbereitet werden. Ein Herz beweisen die TV-Leser auch für arme Menschen in Litauen: Der Hilfstransport der IGFM Wittlich braucht nur noch bescheidene 163 Euro, um loslegen zu können. Und sogar eines der größten Projekte überhaupt rückt seiner Realisierung näher: Der Bus für die Jugendarbeit des Palais e.V. hat inzwischen 84 Prozent der benötigten 14 000 Euro erreicht.