Das Open-Air-Wartezimmer
Kinder brauchen Raum für Bewegung. Gerade dann, wenn sie gesundheitliche Probleme haben und eine oft anstrengende Therapie absolvieren müssen. Auslauf, Spielfläche: Das könnte die Kinderfrühförderung in Trier gut gebrauchen. Aber für die Einrichtung fehlt das Geld.
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Trier. Man braucht gar nicht lange zu suchen, um das Problem zu finden. Es liegt gleich rechts neben dem Eingang. Das Wartezimmer im sozialpädiatrischen Zentrum dürfte so um die 30 Quadratmeter groß sein. Abzüglich der Fläche für 15 Stühle, den einen oder anderen Kinderwagen, Spielzeug, Windeln - und was sich sonst noch so sammelt, wo Kinder zusammentreffen.
An starken Tagen kommen bis zu 150 der kleinen Patienten in die ehemalige Kaserne im Trierer Westen, wo die Frühförderung seit Jahren angesiedelt ist. Manche fallen gar nicht als krank auf - oft sind es "nur" Entwicklungsverzögerungen, denen die Ärzte und Physiotherapeuten zu Leibe rücken. Andere sind schwer behindert, brauchen hochkomplizierte Therapiegeräte. Oder sie flitzen hyperaktiv durch die Gänge.
Aber warten müssen sie alle mal, selbst wenn sich die Mitarbeiter um einen zügigen Ablauf bemühen. Und weil oft noch Geschwisterkinder dabei sind, wird der Aufenthalt im vollen Wartezimmer manchmal eine ziemliche Tortur. Vor allem im Sommer, wenn es schwül ist.
Dabei wäre die Abhilfe ganz nah. "Schauen Sie, an Platz fehlt es nicht", sagt Einrichtungsleiter Hans Tilly und zeigt auf eine 40 Quadratmeter große Rasenfläche direkt vor der Tür. Hier könnte man problemlos Wipptiere, Sandkasten, eine Kletterhütte, Bänke für Kinder und Eltern unterbringen, dazu ein paar schattenspendende Pflanzen. Ein dem Haus verbundener Architekt hat ehrenamtlich einen Gestaltungsentwurf skizziert. Auf 5250 Euro veranschlagt Tilly die Kosten, Erdarbeiten inklusive - eine vergleichsweise bescheidene Summe im Verhältnis zu dem großen Aufwand, der für manchen öffentlichen Spielplatz getrieben wird.
Aber das Budget sieht so etwas nicht vor. Die medizinischen Leistungen werden von Kassen und kommunalen Kostenträgern bezahlt, das Land steuert eine Stützungszahlung für die Einrichtung bei. "Damit ist der Regelbetrieb finanziert, aber nicht die Extras", erkärt Hans Tilly. Bei aufwendigen medizinischen Apparaten springen manchmal Stiftungen ein, aber für das "Outdoor-Wartezimmer" sind die nicht zuständig. So bleibt die Hoffnung auf die TV-Leser. "Es wäre schon toll, wenn man draußen spielen könnte", sagt eine Großmutter aus der Eifel, die gerade im Wartezimmer auf ihren Enkel aufpasst - während die Mutter mit der kleinen Schwester bei der Behandlung ist.
Wie kann ich Spenden?
- Per Bank-Überweisung Empfänger: betterplace.org Kontonummer: 53333 BLZ: 51230800 Kreditinstitut: Wirecard Bank Wichtig: Im Verwendungszweck an erster Stelle die vierstellige Projektnummer 4754 angeben, damit die Spende auch der Frühförderung zugute kommt. Dann - nur falls abweichend vom Kontoinhaber - den Namen des Spenders. Falls der Spender in der Zeitung und online veröffentlicht werden will, ein "X" eintragen. Und falls Sie eine Spendenbescheinigung wünschen, Adresse angeben. - Per Onlinespende Unter www.volksfreund.de/meinehilfe ist das Projekt gelistet. Selbiges dort auswählen und auf den Spendenbutton klicken. Dann die entsprechenden Daten eingeben, die selbstverständlich verschlüsselt übertragen und vertraulich behandelt werden.
Worum geht es?
"Meine Hilfe zählt" ist die große Benefiz-Aktion des Trierischen Volksfreunds im Jahr 2010. Sechs Wochen lang stellen wir in der Vorweihnachtszeit Projekte aus der Region vor, die Unterstützung brauchen und verdienen. Parallel gibt es weitere detaillierte Informationen auf unserer Internet-Plattform www.volksfreund.de/meinehilfe. Wir berichten täglich über den aktuellen Stand der Dinge.
Projekt: Ein Spielplatz für die Frühförderung Projektnummer: 4754 Bedarf: Verschiedene Spielgeräte für kranke Kinder und Anlage eines Spielplatzes. Benötigte Summe: 5250 Euro. Träger: Sozialpädiatrisches Zentrum Trier Ansprechpartner: Hans Tilly (0651/8266112).
