Fairer Wettkampf statt wilder Aggression

Trier · Im Jugendtreff des Trierer Stadtteils Mariahof soll ein Trainingsraum mit Boxring entstehen. Dort können die Kinder und Jugendlichen lernen, ihre Aggressionen in geregelte Bahnen zu lenken und sich im Wettkampf zu messen.

 Benefizaktion “Meine Hilfe zählt„.

Benefizaktion “Meine Hilfe zählt„.

Foto: iStock

Trier. "Ich freu mich schon auf den Boxraum", sagt die siebenjährige Israa. "Ich auch!", ruft Jason, 9. Die Boxhandschuhe, die er fürs Pressefoto angezogen hat, möchte er am liebsten direkt behalten. Auch Alina, 9, und Burak, 6, sind begeistert.
Die Grundschulkinder kommen jeden Tag nach dem Schulunterricht in die Betreuung des Jugendtreffs Mariahof, der direkt neben der Schule liegt. Die meisten der 30 betreuten Kinder bleiben bis 16.30 Uhr, danach bietet die Einrichtung einen offenen Jugendtreff an.
"Seit Jahren stellen wir fest, dass die Aggressionen der Kinder und Jugendlichen größer werden", sagt Gabriele Schorr, Leiterin des Jugendtreffs. Besonders in den Mittagsstunden direkt nach der Schule seien viele Kinder unruhig, aufgeregt und angespannt. "In der Schule haben sie wenige Möglichkeiten, sich auszutoben", sagt sie.
Die Idee für den Boxraum entstand, als Gabriele Schorr und ihre Kollegen mit den Kindern über dieses Problem sprachen. "Einen Boxraum fanden sie cool", erzählt die Jugendtreff-Leiterin. Gemeinsam mit Jürgen Plunien, dem Vorsitzenden des Kinder- und Jugendvereins Mariahof, nahm sie das Projekt in Angriff. Es wurden Spendengelder gesammelt, außerdem beim Tag der offenen Tür eine Skulptur gestaltet - der bunte Feuervogel, den viele Besucher beim Benefiz-Konzert in der Arena bewundern konnten. Sie wird an den Meistbietenden versteigert und soll ebenso zur Finanzierung beitragen wie ein Teil der Einnahmen vom Kleidermarkt der Krabbelgruppe Mariahof.
"Die Kinder machen unheimlich viel für das Projekt", sagt Gabriele Schorr. Es ist aber auch nötig. Fast 4 500 Euro kostet die Ausstattung für den Trainingsraum, in dem die Kinder und Jugendlichen unter fachkundiger Anleitung das Boxen lernen sollen. Gekauft werden müssen Boxhandschuhe, Kopfschutz, Sportmatten und ein Boxring, der mit 3 000 Euro teuerste Posten auf der Liste. Ein Drittel des Geldes ist durch die Spenden der TV-Leser bisher schon zusammengekommen. Aber gerade Boxen als Mittel gegen Aggressionen? Das klingt widersprüchlich. Experten wissen es besser: Im Boxraum können Kinder und Jugendlichen lernen, ihre Wut und ihren Frust in kontrollierte Bahnen zu lenken.
"Wir wollen da auch Schlüsselqualifikationen vermitteln", sagt Gabriele Schorr. Selbstvertrauen, Kommunikationsfähigkeit, Durchhaltevermögen, das Einhalten von Regeln - all das soll durch den Boxsport gefördert werden.
Langfristig, so wünschen sich Jürgen Plunien und Gabriele Schorr, soll das Angebot allen Mariahofern offenstehen. Die Grundschule könnte den Raum in den Morgenstunden nutzen, nachmittags und abends böte er Platz für Sportgruppen.
"Wir wollen möglichst viele Leute mit ins Boot holen", sagt Gabriele Schorr.

Projektnummer: 7902

volksfreund.de/meinehilfe
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