Hilfe von der Mosel, die am Nil ankommt

Luxor/Trier · Eine Hilfs-Oase aus Trier, mitten in einem armen Viertel der ägyptischen Metropole Luxor: Das ist die Kleine Pyramide. Hier erhalten behinderte Kinder und ihre Familien Betreuung und Unterstützung. Die Arbeit der Helfer wäre leichter, wenn es die passende Ausstattung für einen Physiotherapieraum gäbe.

 In der Kleinen Pyramide im ägyptischen Luxor werden behinderte Kinder und ihre Familien betreut. Foto: privat

In der Kleinen Pyramide im ägyptischen Luxor werden behinderte Kinder und ihre Familien betreut. Foto: privat

Luxor/Trier. Luftlinie sind es keine zwei Kilometer zur anderen Nil-Seite, wo sich Luxus-Hotels, Schiffsanlegestellen und antike Monumente ballen. Aber im Stadtteil Westbank sind asphaltierte Straßen eine Seltenheit. Um drei, vier Ecken herum geht es in eine einfache Wohngegend, Kinder kicken mit einem platten Plastikball, Fahrräder und Esel sind hier das bevorzugte Fortbewegungsmittel.

An einem Haus hängt ein von der Sonne ausgebleichtes Schild. Es zeigt eine stilisierte Pyramide und weist den Weg zur Anlaufstelle der Organisation Kleine Pyramide. Ein Stück Trier mitten in Ägypten. Die Hilfsorganisation von der Mosel kümmert sich hier am Nil um behinderte, kranke oder verwaiste Kinder.

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Medizinische Betreuung, Unterstützung der Familien, vor allem der Mütter, Hilfe bei der Ausbildung: Es gibt viel zu tun in einem Land, bei dem 20 Prozent der Bevölkerung unter der absoluten Armutsgrenze leben.

"Es ist nicht so, dass die Ägypter ihre behinderten oder kranken Kinder nicht lieben", sagt Ingrid Wecker. Aber wer täglich um seine nackte Existenz kämpfen muss, hat nicht viele Möglichkeiten. Und staatliche Einrichtungen, die besonders hilfsbedürftigen Kindern zu einem menschenwürdigen Leben verhelfen, gibt es nicht.

Dafür gibt es, zumindest in Luxor, die Kleine Pyramide. Fast 200 Patenschaften zwischen bedürftigen Kindern und Menschen aus der Region Trier hat der Verein vermittelt, 30 Kinder kommen regelmäßig zur physiotherapeutischen Behandlung in das kleine Zentrum, das Ingrid Wecker mit ihrem achtköpfigen Team betreibt.

Seit 1998 existiert der Verein, seit 2007 gibt es diese Anlaufstelle, und wer den Erfolg ermessen will, der muss nur mit der 55-Jährigen ein paar Schritte durch das Viertel laufen. Jeder kennt die Frau mit dem markanten Kurzhaarschnitt, mit freundlichem Lächeln wird sie gegrüßt, ein paar Sätze hier, ein kurzer Plausch da. Die "Kleine Pyramide" und ihre Chefin sind hier offensichtlich eine Institution.

Dass die ehemalige Pferdewirtin und Reitsport-Journalistin aus einer alteingesessenen Konzer Familie zur ehrenamtlichen Geschäftsführerin einer Trierer Hilfsorganisation in Süd-Ägypten geworden ist, war Ergebnis von so vielen Zufällen, dass die Schilderung den Rahmen eines Artikels sprengen würde.

Jetzt treibt Ingrid Wecker die Entwicklung hier unermüdlich voran, unterstützt vom Vorsitzenden der Kleinen Pyramide, Willi Koll, der regelmäßig aus Trier vorbeischaut. Ehrenamtlich und auf eigene Kosten, wie alle Aktivitäten des Vereins. Jeder Euro fließt direkt in die Arbeit.

Derzeit träumt man vom Bau eines neuen Zentrums - was die Arbeit massiv erleichtern würde. Eine große Einzelspende aus Trier, die einen Großteil der Kosten deckt, ist angekündigt. Aber die unübersichtlichen Verhältnisse im Land machen derzeit Bauplanungen schwierig. Das jetzige Zentrum ist sauber, die Ausstattung sehr einfach. Ein kleiner Spielgarten, ein Turnraum mit antiquierten Geräten, winzige Büroräume: das Nötigste halt. Am dringendsten gebraucht würden Physiotherapiegeräte wie ein Multifunktionsspielturm und Ergometer, die sich dank unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen auch für kleinere und schwächere Kinder eignen. Die TV-Leser haben der Kleinen Pyramide schon zwei Mal geholfen, bei der Unterstützung schwerstbehinderter Mädchen in ihrem häuslichen Umfeld. Jetzt hoffen Ingrid Wecker und Willi Koll, dass auch die fehlenden knapp 1300 Euro für die Physio-Ausstattung in absehbarer Zeit über Meine Hilfe zählt aufgebracht werden.

Projektnummer: 4782
Per Banküberweisung an Meine Hilfe zählt. Konto 220012 bei der Sparkasse Trier (BLZ 58550130) oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103). Im Verwendungszweck Projektnummer angeben. Falls Veröffentlichung im TV gewünscht, ein "X" eintragen. Bis 200 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung. Hat ein gewähltes Projekt bereits vor Buchung der Spende genügend Geld zur Realisierung, kommt der Beitrag anderen Projekten zugute.
Online unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, auf den Spendenbutton klicken und abgefragte Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet. Der TV übernimmt die Transferkosten. DiL

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