Trier/Moshi Jedes vierte Kind wird keine fünf Jahre alt

Trier/Moshi · Der Verein Kinderhilfe Moshi/Tansania bittet um 8000 Euro für den Bau eines dringend notwendigen Krankenhauses.

 Die Lage des neuen Krankenhauses am Fuße des Kilimandscharo ist traumhaft. Doch die medizinische Versorgung in Tansania ist eine Katastrophe.

Die Lage des neuen Krankenhauses am Fuße des Kilimandscharo ist traumhaft. Doch die medizinische Versorgung in Tansania ist eine Katastrophe.

Foto: Kinderhilfe Moshi e.V.

Clara war in Tansania. Auf der Internetseite eines Urlaubsanbieters wirbt die Touristin für einen Besuch des Landes, das sich auf  rund 950 000 Quadratkilometern im Osten Afrikas erstreckt.  „Dort könnt ihr die Big Five während einer Safari sehen.“ Die Big Five (übersetzt: großen Fünf) sind  Elefant, Löwe, Leopard, Büffel und Nashorn. „Ihr könnt den gigantischen Kilimandscharo bestaunen oder auf die bekannten Massai treffen.“ Ein paar Zeilen weiter lockt sie mit Sansibar. Allein der Inselname lässt schönsten Träumen Raum.

Doch das Land mit seinen atemberaubenden Schönheiten, die Urlaubsportale und Besucher preisen, hat eine alltägliche Seite voller Trauer und Verzweiflung: 75 von 1000 Neugeborenen sterben, oft an Krankheiten wie Durchfall, Lungenentzündung oder  Masern. Auch viele Mütter überleben die Geburt nicht (9,5 von 1000). Nicht einmal die Hälfte der Geburten kann medizinisch betreut werden. Ein Viertel aller geborenen Kinder erreicht nicht das fünfte Lebensjahr, weil etwa Schutzimpfungen, Medikamente und auch das Wissen um deren korrekten Einsatz fehlen. Diese erschreckenden Zahlen nennt der Verein Kinderhilfe Moshi/Tansania auf seiner Internetseite.

Die Stadt in Tansania, um die es in diesem Projekt von Meine Hilfe zählt geht, heißt Moshi. Sie liegt 42 Kilometer vom hohen Gipfel des Kilimandscharo entfernt, unweit der Grenze zu Kenia. Die medizinische Versorgung in den Dörfern rund um die Stadt am Südhang des Kilimandscharos bezeichnet Eduard Kimmlingen auf der Spendenplattform  des Trierischen Volksfreunds als einzige Katastrophe. Kimmlingen ist verantwortlich für das Meine Hilfe zählt-Projekt, dem Bau eines Kinderkrankenhauses durch den Verein Kinderhilfe Moshi/Tansania. Vor wenigen Wochen hat sich das engagierte Vereinsmitglied selbst ein Bild von dem 2010 gestarteten Großprojekt in Tansania gemacht.

„Wir hoffen, Anfang nächsten Jahres mit dem Betrieb starten zu können“, sagt er. Zurzeit würden die ersten beiden Etagen innen ausgebaut. Zwei weitere Etagen seien noch im Rohbau.  Und er verdeutlicht, dass die Kinderhilfe dringend weiter auf Spenden angewiesen sei.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn das Krankenhaus bedeutet, dass unter anderem auch Kinder und Mütter nicht mehr sterben müssen, nur weil es an medizinischer Versorgung mangelt.

Hunderte Patienten sollen im Krankenhaus stationär behandelt werden können. Eine Station ist für Mütter und Kinder vorgesehen. Geplant ist eine Rundumversorgung, während und nach der  Geburt – inklusive Aufklärung. Zwei Operationssäle und eine Ambulanz für das Einzugsgebiet mit 150 000 Menschen entstehen. Ärzte und Schwestern kommen aus Tansania, ausländische Ärzte unterstützen mit ihrem Wissen. Eduard Kimmlingen appelliert an die Menschen in Deutschland: „Helfen Sie mit, dass das Krankenhaus weitergebaut und weniger Menschen, darunter viele Kinder, an Krankheiten sterben, die leicht behandelbar wären.“

Unter www.volksfreund.de/meinehilfe können TV-Leserinnen und –Leser können dieses Projekt unter der Nummer 50951 unterstützen. Es fehlen noch 8144 Euro – weniger als die Kosten für zehn Handys der neunten Generation einer bekannten Marke. Lebenshilfe für die Kinder in Tansania bedeutet Überlebenshilfe eines Landes.

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