Kein Grund, sich zu schämen: Projekt will Familien stärken

Daun · Wenn Familien unter schwierigen Bedingungen leben, fehlen erfahrungsgemäß der Mut und die Bereitschaft, Spielgruppen oder Elterntreffs zu besuchen. Der Kreisverband Vulkaneifel des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) will für betroffene Familien ein Projekt als Türöffner einrichten und bittet die TV-Leser um Mithilfe.

 Sie wollen Familien in besonderen Lebenslagen unterstützen: Sozialpädagogin Resi Schmitz und Sascha Singh, Vize-Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Vulkaneifel. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Sie wollen Familien in besonderen Lebenslagen unterstützen: Sozialpädagogin Resi Schmitz und Sascha Singh, Vize-Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Vulkaneifel. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. Weil ein Zweijähriger sich in der Spielgruppe in einem Anfall von Trotz nicht mehr beruhigen ließ und sich schreiend auf den Boden warf, brach seine junge alleinerziehende Mutter schließlich selbst in Tränen aus.
"Vor Scham und mit dem Gefühl, in der Erziehung zu versagen", glaubt Resi Schmitz, Sozialpädagogin und Familientherapeutin aus Gerolstein und Lehrbeauftragte des DRK-Kreisverbands Vulkaneifel. "Ich habe der Frau das Verhalten ihres Kindes als entwicklungsbedingt erklärt, und andere Eltern bestätigten ihr, dass es ihnen mit ihren Kindern oft genauso ergehe", erzählt sie und erinnert sich noch gut daran, wie schön es war, dass die Mutter und das Kind auf einmal wieder zusammen lachen konnten.
Resi Schmitz hatte Mutter und Kind kennengelernt, als sie im Jahr 2010 im Rahmen einer Hochschularbeit das Konzept für das Projekt "FIBS - Familien in besonderen Lebenslagen stärken" entwickelte. Bei einer Befragung von 20 sozial schwachen Familien aus dem Landkreis Vulkaneifel war deutlich geworden, dass sie Spielgruppen und Elterntreffs nicht nur aus Kostengründen meiden. "Sie haben Hemmungen, weil sie psychisch krank, arbeitslos oder behindert sind oder weil ihr Familienschiff aus anderen Gründen ins Wanken geraten ist", erklärt Resi Schmitz. Gleichzeitig litten sie unter der Isolation und wünschten sich Kontakt zu anderen Familien - "aber kein Bastelprogramm", nennt Resi Schmitz ein weiteres Signal aus der Befragung.
Hier setze "FIBS" an, sagt der stellvertretende Kreisgeschäftsführer Sascha Singh und betont, dass es zum Leitbild des DRK gehöre, Familien zu fördern und soziale Benachteiligung zu vermeiden. Mit dem Programm "FIBS" sollen Kontaktmöglichkeiten für betroffene Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren geschaffen werden. Zudem unterstützt Sozialpädagogin Resi Schmitz die Eltern dabei, die Entwicklung ihrer Kinder besser zu verstehen und die Erziehung umso besser wahrzunehmen.
Das Programm ist für maximal acht Erwachsene und deren Kinder konzipiert, die sich während eines halben Jahres einmal wöchentlich für 90 Minuten treffen.
Wegen der hohen Bedeutung der Wohnortnähe sollen Gruppen an vier Standorten (in Daun, Gerolstein, Jünkerath und Kelberg) eingerichtet werden. Für die Finanzierung der Aufwandsentschädigung für die Referentin, der Fahrtkosten für die Teilnehmer und der Spielsachen, mit denen die Entwicklung der Kinder gefördert werden soll, ist der DRK-Kreisverband auf Spenden angewiesen. Die Maßnahme kostet rund 9500 Euro; es wurden bereits 1400 Euro gespendet. Wenn Sie das Programm FIBS unterstützen wollen, finden Sie das Projekt unter der <b>Nummer 7481 .

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