Mama hat Krebs: Mehr Hilfe für Familien

Trier · Papillon benötigt Unterstützung, damit ein Bus angeschafft werden kann. Denn die Beratungsstelle für Kinder plant mobile Angebote.

 Mit einem Bus wären Hausbesuche bei den von Krebs betroffenen Familien möglich.Fotos: privat

Mit einem Bus wären Hausbesuche bei den von Krebs betroffenen Familien möglich.Fotos: privat

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"

Trier Lea Sophie ist elf Jahre alt, als ihre Mutter an Krebs stirbt. Wuchtig ist der Tod in das bis dahin unbeschwerte Leben des Mädchens gepoltert, plötzlich war alles anders. "Ich rede viel darüber, wenn ich traurig bin", sagt sie heute, drei Jahre nachdem das Unfassbare geschah.
Sie redet mit ihrem Papa und auch mit den Psychologinnen der Trierer Beratungsstelle Papillon. Bereits während der Erkrankung der Mutter hat sie Hilfe in dem kleinen Haus in der Krahnenstraße bekommen. Als die Mutter die Haare verlor oder Lea Sophie nicht verstanden hatte, "warum plötzlich alle so ein Drama machten" (der TV berichtete).
"Die Aufgabe unserer Beratungsstelle ist die psychologische Beratung und Begleitung von Kindern, deren Vater oder Mutter von Krebs betroffen ist", sagt Psychologin Xenia Englberger. Die Kinder würden altersgerecht über die Erkrankung, ihre Behandlung und mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt. Ziel sei, psychischen Belastungen und Spätfolgen bei den Kindern vorzubeugen und die Bewältigung der Krankheitsphase zu erleichtern.
Bei einer ungünstigen Prognose, wie bei Lea Sophies Mutter, begleiten die beiden Psychologinnen von Papillon die Kinder auch beim Abschiednehmen vom erkrankten Elternteil und unterstützen sie in der Zeit der Trauer.
Die Nachfrage nach dem stärkenden Angebot ist riesig und soll ausgeweitet werden. "Wir halten es für enorm wichtig, betroffenen Familien mobile Beratungstermine in der Großregion Trier anbieten zu können", sagt Englberger. Familien mit einem schwer erkrankten Elternteil benötigten oft schnelle und unbürokratische Hilfe, und nicht jede Familie verfüge über ein Auto oder sei gesundheitlich dazu in der Lage, zur Beratung nach Trier zu fahren.
Papillon möchte künftig Hausbesuche und Gespräche in den regionalen Krankenhäusern anbieten. Damit ein eigener notwendiger Bus angeschafft werden kann, bittet die Beratungsstelle um Spenden für das "Meine Hilfe zählt"-Projekt "Papillon - Ein Bus für Kinder krebskranker Eltern" unter der Projektnummer 50802. Es fehlen noch 12 990 Euro.
Ein Bus würde auch die beliebten Ausflüge der Gruppen "Kids & Youngsters" in die Kletterhalle oder in einen Freizeitpark enorm erleichtern - damit Kinder wie Lea Sophie ein paar Stunden ihre Sorgen vergessen und einfach nur mal Kind sein können.
Der Verein "Von Betroffenen für Betroffene" ( www.annas-verein.de ) hat die Beratungsstelle "Papillon" ins Leben gerufen und finanziert sie aus Spenden. Gründerin des Vereins war die an Krebs erkrankte Anna Becker aus Burgen (Kreis Bernkastel-Wittlich).
Nach dem Tod des damals 17-jährigen Mädchens haben sich seine Eltern und weitere Vereinsmitglieder zur Aufgabe gemacht, Einrichtungen zu unterstützen, die Familien begleiten, in denen Eltern an Krebs erkrankt sind. Papillon ( www.papillon-trier.de ) berät Familien aus der Großregion Trier kostenlos.Extra

 Ein paar unbeschwerte Stunden will Papillon den Kindern schenken.

Ein paar unbeschwerte Stunden will Papillon den Kindern schenken.

Foto: red red (red) ("TV-Upload red"

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