Meine Hilfe zählt Damit Tafel-Lebensmittel nicht verderben

Trier · Meine Hilfe zählt: Der Sozialdienst Katholischer Frauen bittet um Spenden, damit ein neues Kühlfahrzeug für die Trierer Tafel angeschafft werden kann.

 Die ersten Spenden für einen neuen  Kühlwagen für die Trierer Tafel sind eingegangen. Es fehlen noch 8919 Euro.

Die ersten Spenden für einen neuen  Kühlwagen für die Trierer Tafel sind eingegangen. Es fehlen noch 8919 Euro.

Foto: Martin Recktenwald

Das Prinzip klingt einfach: Essen abgeben statt wegwerfen. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Zum einen werden viele Ehrenamtliche benötigt, damit der Kreislauf Tafel funktioniert. Sie holen Lebensmittel, die noch einwandfrei sind, aber sonst im Müll landen würden, in Supermärkten, Bäckereien, großen und kleinen Geschäften, ab. Dann sortieren sie das Mitgebrachte, um später Obst und Gemüse, Brot und Käse an hilfsbedürftige Menschen zu verteilen –  um nur einige der vielen Aufgaben der Freiwilligen zu nennen.

Momentan haben laut Marianne Kerscher, Mitarbeiterin des Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) in Trier,  422 Menschen einen sogenannten Tafel-Berechtigungsschein. Man könne diese Zahl mit 3,5 multiplizieren. Denn hinter jedem Ausweis steckten Angehörige, sagt Kerscher.  Demnach unterstütze die Tafel Woche für Woche rund 1500 Menschen.

Wer kostenlos Lebensmittel für Frühstück, Mittag- oder Abendessen abholt, muss nachweisen, dass er wenig Geld zur Verfügung hat, etwa Hartz IV oder Grundsicherung bezieht oder eine kleine Rente hat. Um den Berechtigungsschein zu erhalten, müssen Bedürftige einen Termin im Beratungszentrum des SKF vereinbaren. Dort schaut man, wie den Betroffenen am besten geholfen werden kann und ob die Tafel das geeignete Hilfsmittel ist (der TV berichtete) und es weitere Möglichkeiten gibt, um der Armut zu entkommen.

Dienstags, mittwochs und freitags stehen Männer und Frauen Schlange, um keinen Hunger leiden zu müssen. Das Hauptanliegen der Ehrenamtlichen der Trierer Tafel sei, unkompliziert, unbürokratisch und  unmittelbar zu helfen, schreibt Regina Bergmann auf der Internetseite von „Meine Hilfe zählt“, der Spendenplattform des Trierischen Volksfreunds. Bergmann ist Geschäftsführerin des SKF und verantwortlich für das neue „Meine Hilfe zählt“-Projekt „Neues Kühlfahrzeug für die Tafel“.

Sie sagt: „Statt einfach zu helfen, müssen wir uns mit Kühlketten, Thermometern, Schulungen, Kontrollen und vielem mehr herumschlagen.“ So sind die Vorgaben, und dass die Lebensmittel frisch und sauber in den Räumen in der Weberbach ankommen, ist für den SKF selbstverständlich.

Vor allem im Sommer ist es wichtig, dass die frischen Lebensmittel kontinuierlich gekühlt werden. Der Schutz vor Hitze ist notwendig, sonst verderben sie. Das bedeutet, die sogenannte Kühlkette vom Abholen bis zur Ausgabe darf nicht reißen. „Und sie muss nachgewiesen werden“, sagt Bergmann. Aufgaben wie diese kommen zur Knochenarbeit, die viele Ehrenamtliche leisten, noch hinzu.

Aktuell steht der SKF vor einem Problem: Eines der beiden Kühlfahrzeuge der Trierer Tafel ist „nach vielen, vielen Kilometern und dem Transport von unzähligen Tonnen an Lebensmitteln“ in die Jahre gekommen und genügt den Anforderungen nicht mehr.

Ein neues Kühlfahrzeug, das allen Ansprüchen gerecht wird, kostet  31 000 Euro. „Eine stolze Summe“, schreibt Bergmann. Der SKF sei dringend auf Spenden angewiesen. Fast 20 000 Euro sind bereits durch das Engagement zweier Charity-Organisationen zusammengekommen. Die Neuanschaffung rückt laut Bergmann in greifbare Nähe.

Der SKF und die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bauen auf die  Unterstützung der Trierer, denn alleine kann der Verein die Summe nicht stemmen.

Bereits zehn Prozent der erforderlichen 9999 Euro haben TV-Leserinnen und -Leser gespendet. Es fehlen noch 8919 Euro. Das „Meine Hilfe zählt“- Projekt läuft unter der Nummer 63871.

 Lebensmittel werden in der Ausgabestelle einer  Tafel einsortiert, um an Bedürftige verteilt werden zu können. 

Lebensmittel werden in der Ausgabestelle einer  Tafel einsortiert, um an Bedürftige verteilt werden zu können. 

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Dass Hunderte von Menschen in Trier und in umliegenden Dörfern (siehe Info 2) dank der Tafel satt werden, bedeutet eben weitaus mehr als Essen abgeben statt wegwerfen.

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