Meine Hilfe zählt: Eine Auszeit von der Krankheit

Trier · Wer schon von klein auf mit einer schweren Krankheit zu kämpfen hat, dem entgeht vieles, was für gesunde Kinder ganz normal ist. Die Villa Kunterbunt ermöglicht acht- bis 14-jährigen Mukoviszidosekranken besondere Ferienerlebnisse. Die TV-Leser helfen.

Meine Hilfe zählt: Eine Auszeit von der Krankheit
Foto: Villa Kunterbunt

„Therapeutische Freizeiten“ ist die offizielle Bezeichnung, „Villa-Abenteuer“ heißt es bei den Jugendlichen. Seit acht Jahren gibt es ein Sommer-camp, dann kam die Reiterfreizeit in Hockweiler dazu. Aber bei mehr als 40 jungen Patienten aus der ganzen Region Trier konnten nicht alle dabei sein. „Deshalb haben wir gefragt, was die Kids sich noch wünschen“, erzählt der Leiter Christoph Block. Das überraschende Ergebnis: Skifahren wurde am häufigsten genannt. Für die Kinder mit der chronischen, bislang unheilbaren Lungenerkrankung blieb ein Urlaub im Schnee bislang ein meist unerfüllbarer Wunschtraum.

Erkältungen sind für die kleinen Patienten sehr gefährlich, Kälte, Nässe und Witterungsschwankungen müssen sie vermeiden. Doch das Villa-Team fand 2007 eine Lösung: In der Nähe von Metz gibt es eine Hallen-Skipiste, wo die Muko-Kinder nicht nur konstantes Klima haben, sondern auch Räume zum Umziehen und für medizinische Betreuung. Allerdings kosten qualifizierte Freizeiten auch Geld. Unterkünfte, Skipässe, Anfängerkurse, Leihausrüstungen, Verpflegung, Bus, Begleitung durch Fachpersonal: Da kommen selbst bei sparsamem Wirtschaften schnell 3500 Euro für drei Tage mit zehn bis 15 Kindern zusammen.

Alle Infos zum Projekt

Und weil die Villa Kunterbunt keine soziale Auslese will, muss sie für Veranstaltungen dieser Art Unterstützer finden. Für die Winterfreizeit ist das dank „Meine Hilfe zählt“ schon fast gelungen, so dass Christoph Block für den 18. bis 20. Februar bereits buchen konnte. Dass es zuletzt so kräftig vorwärts ging, war nicht zuletzt der Initiative der Brüder Benjamin und Mike Judith zu verdanken. Sie erliefen mit einem Spendenlauf über 35 Kilometer, der von vielen Kleinsponsoren unterstützt wurde, mehr als die Hälfte der benötigten Gesamtsumme. „Das war eine super Leistung“, sagt Block, der sicher ist, dass die fehlenden 62 Euro jetzt ganz schnell zusammenkommen.

Für Spender, die in Sachen Mukoviszidose aktiv werden wollen, hat Block auch eine Alternative anzubieten: Das Projekt „Eine Reise in die Hoffnung“ (Nr. 4846) kommt ebenfalls einem Kind und einer Erwachsenen zugute, die an Mukoviszidose erkrankt sind. „Unbedingt unterstützenswert“ findet das der Kinderfacharzt.

WIE SPENDE ICH?

Per Banküberweisung an „Meine Hilfe zählt“. Konto 220012 bei der Sparkasse Trier (BLZ 58550130) oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103). Im Verwendungszweck Projektnummer angeben. Falls Veröffentlichung im TV gewünscht, ein „X“ eintragen. Bis 200 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung. Falls ein gewähltes Projekt bereits vor Buchung der Spende genügend Geld zur Realisierung hat, kommt der Beitrag anderen „Meine Hilfe zählt“-Projekten zugute. 

Online: Unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, auf den Spendenbutton klicken und abgefragte Daten eingeben.  Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet. Der TV übernimmt die Transferkosten.

HINTERGRUND

Jubel in der Wolfsberghalle: Was keiner für möglich gehalten hat, klappte doch am Ende ganz schnell: 16600 Euro für fünf Sportrollstühle für die Jugendabteilung der RSC-Rollis sind zusammengekommen. Vor allem dank der Sparkasse Trier, die kräftig half. Aber auch bei anderen starken Partnern wie der LBS und dem Architekturbüro Pasucha konnte sich Projektleiter Günter Ewertz via Online-Blog bedanken. In der Freude über den Abschluss des bislang größten „Meine Hilfe“-Projekts sollte nicht vergessen werden, dass auch die Lebenshilfe-Kita am Bach in Trier ihren Bedarf für Turnmatten und behindertengerechte Sitzkissen in Höhe von 1500 Euro erfüllen konnte. Damit haben wir schon 16 Projekte geschafft! Allen Spendern vielen Dank! Und es geht flott weiter: Bei „Hospiz macht Schule“ und dem Hilfstransport für Vilnius ist es nur noch ein Katzensprung, und auch der Bus für den Palais e.V. wächst und gedeiht.

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