"Meine Hilfe zählt": Hoffnung im Ghetto der Abgeschobenen

Trier · Hilfe zur Selbsthilfe: Diesem Prinzip folgt eine Hilfsaktion der Caritas Trier für einen der traurigsten Orte in einem der ärmsten Länder der Welt. Tual Sambo ist eine Art Elendsghetto in der Nähe der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Pen.

 Ein solches Tuk Tuk könnte den unter erbärmlichsten Bedingungen lebenden Menschen im kambodschanischen Tual Sambo gute Dienste tun. Foto: dpa

Ein solches Tuk Tuk könnte den unter erbärmlichsten Bedingungen lebenden Menschen im kambodschanischen Tual Sambo gute Dienste tun. Foto: dpa

Trier. Kaum zu glauben, dass Kambodscha noch vor vier Jahrzehnten als wohlhabende "Schweiz Südostasiens" angesehen wurde. Dann kamen der Vietnamkrieg, in dem das kleine Land für die Interessen der Kriegsparteien missbraucht wurde, und anschließend die Steinzeitkommunisten um Pol Pot, die ihre eigene Bevölkerung massakrierten. Heute gehört Kambodscha laut Uno zu den ärmsten Ländern der Welt.
Wer in diesem Land das Unglück hat, zu den Ärmsten der Armen zu gehören, findet sich womöglich in Tual Sambo wieder, einem großen Dorf, 25 Kilometer von der Hauptstadt Phnom Pen gelegen. Hier sammeln sich die Gestrandeten und Vertriebenen: Menschen, deren Häuser beim großen Hochwasser 2008 weggeschwemmt wurden, Anwohner, deren Unterkünfte zwangsgeräumt wurden, um für ein lukratives Bauprojekt Platz zu schaffen, dazu Familien mit Aids-Kranken, von den Behörden gegen ihren Willen hier unter erbärmlichen Bedingungen kaserniert. Internationale Beobachter sprechen von einem Ghetto.
Durch den Einsatz der Caritas, die es seit 20 Jahren in Kambodscha gibt, war es immerhin möglich, feste Häuser zu errichten und für Strom- und Wasseranschlüsse zu sorgen. Aber immer noch leben 75 Prozent der Einwohner unter der Armutsgrenze, es fehlt die Krankenversorgung, die Ernährung ist miserabel, und um in Phnom Pen Arbeit zu suchen, ist selbst die Fahrt unerschwinglich teuer.
Als die Trierer Caritas-Chefin Sandra Bartmann im vorigen Jahr mit einer internationalen Delegation Tual Sambo besuchte, war sie besonders von einem Dorfentwicklungsprojekt beeindruckt, das die unmittelbare Hilfe ergänzen soll.
Ein Gemeindesaal (Community Workshop) wurde eingerichtet, in dem die Bewohner für berufliche Tätigkeiten geschult werden, aber auch eigene Produkte wie Seidentaschen, Schals oder Accessoires produzieren und ausstellen können. Die Idee: nicht ewig auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, sondern eigene Initiative zu entwickeln, um aus der Armut herauszukommen. Der Caritas geht es auch darum, "das Selbstbewusstsein der Menschen zu stärken", wie es bei der Projektpräsentation auf der "Meine Hilfe zählt"-Homepage heißt.
Der Caritas-Verband Trier will dazu mit einer ganz konkreten Hilfe beitragen - und setzt auf die Hilfe der TV-Leser. Um die selbst produzierten Waren auf die Märkte in der Hauptstadt zu bringen, aber auch um Menschen zu Gesundheitseinrichtungen zu transportieren, braucht der Community Workshop ein Fahrzeug. Kein luxuriöses Auto, sondern ein Gerät, das in der Landessprache wunderbar malerisch Tuk Tuk heißt. Das ist ein Moped mit integriertem Anhänger, eine Art motorisierte Rikscha. Der Preis ist mit 1600 Euro für mitteleuropäische Verhältnisse recht moderat, für die Menschen in Tual Sambo aber völlig außer Reichweite.
Das könnte sich dank "Meine Hilfe zählt" jetzt ändern. Die Projektnummer lautet <b>8733 .
volksfreund.de/meinehilfeExtra

Per Banküberweisung an "Meine Hilfe zählt". Konto 220012 bei der Sparkasse Trier (BLZ 58550130) oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103). Im Verwendungszweck bitte unbedingt die vierstellige Projektnummer angeben, damit Ihre Spende auch dem richtigen Zweck zugeordnet werden kann. Spenden ohne Projektangabe fließen in einen gemeinsamen Topf, der unter allen Initiativen verteilt wird. Falls Veröffentlichung des Spendernamens im TV gewünscht, bitte ein "X" eintragen. Bis 200 Euro wird der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung anerkannt. Hat ein Projekt bereits vor Buchung der Spende genügend Geld zur Realisierung, kommt der Beitrag anderen Projekten zugute. Online: unter v olksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, Spendenbutton anklicken und die abgefragten Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet. Der TV übernimmt die Transferkosten. DiL

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