"Meine Hilfe zählt": Hunde helfen Herzen heilen

Trier · Die Ergotherapeutin Marion Schmitt nutzt den Charme von zwei Golden Retrievern, um das Vertrauen von Kindern zu gewinnen, die durch Gewalt oder den Verlust der Eltern traumatisiert worden sind.

 Ergotherapeutin Marion Schmitt (links) und Elke Boné-Leis vom Kinderschutzbund mit den Therapiehunden Amico und Lupina. Die geduldigen Hunde sind das ideale Trostpflaster für geschundene Kinderseelen. TV-Foto: Frank Göbel

Ergotherapeutin Marion Schmitt (links) und Elke Boné-Leis vom Kinderschutzbund mit den Therapiehunden Amico und Lupina. Die geduldigen Hunde sind das ideale Trostpflaster für geschundene Kinderseelen. TV-Foto: Frank Göbel

Trier. In der Ergotherapiepraxis von Marion Schmitt auf dem Trierer Petrisberg sitzt Elke Boné-Leis vom Trierer Kinderschutzbund zwischen zwei großen Hunden und erklärt, warum die freundlichen Tiere vor allem kleinen geplagten Menschen so guttun: "Die Hunde begegnen Kindern völlig wertfrei und sind darum ideale Arbeitsinstrumente für die therapeutische Arbeit etwa mit traumatisierten Klienten", sagt die Frau, die vor kurzem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, während neben ihr die Golden Retriever Amico und Lupina völlig wertfrei vor sich hin dösen.
"Natürlich spielen wir nicht einfach nur so ein wenig mit den Tieren, sondern folgen einem ausdifferenzierten therapeutischen Konzept", sagt Marion Schmitt - und fügt hinzu, dass die heilsame Wirkung der Begegnung mit dem Tier sogar wissenschaftlich belegt sei: So könne etwa ein Anstieg des beruhigenden und vertrauensbildenden "Kuschelhormons" Oxytocin sowohl beim Menschen als auch beim Tier festgestellt werden.
Neben der regulären Therapie in Einzelsitzungen bietet die Ergotherapeutin auch jedes Jahr den sogenannten Hundeführerschein an: Da kommen für eine Woche bis zu sieben Kinder und bekommen zunächst Theoriestunden, die die Grundkenntnisse im Fach Hund vermitteln: Was bedeuten die tierischen Körpersignale? Wie gibt man sinnvolle Kommandos? Danach geht es im nahe gelegenen Erlebnisgarten an die Praxis: Die Kinder üben kleine Kunststücke mit den Tieren oder führen sie durch einen Parcours - dass das Ganze in einem kleinen Zirkuszelt stattfindet, mindert den Spaß an der Sache natürlich nicht.
Am Ende der Woche dürfen die Kleinen ein Publikum einladen, vor dem sie zeigen, was die Tiere von ihnen gelernt haben - und umgekehrt. "Eine lange nachwirkende Maßnahme, bei der etwa durch Gewalt traumatisierte Kinder Kompetenz, Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit erleben - und auch haltgebende Regeln und Grenzen", erklärt Schmitt. Nachdem Elke Boné-Leis im Rahmen der Aktion Lichtblick bereits gute Erfahrungen mit dem "Hundeführerschein" gemacht hat, möchte sie ihn jetzt ganz allgemein für alle Kinder anbieten, die vom Kinderschutzbund betreut werden. Eine Projektwoche für eine siebenköpfige Kindergruppe kostet rund 1600 Euro. Projekt-Nummer: 8555 .
volksfreund.de/meinehilfe
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