Meine Hilfe zählt: Raus aus der alten Klapperkiste

Trier · Viele reden zurzeit über gesellschaftliche Integration, die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Palais e.V. praktiziert sie. Doch die Arbeit mit benachteiligten und förderungsbedürftigen Kindern und Jugendlichen aus der Region Trier leidet unter einem gravierenden Mangel bei der Ausstattung. Das Projekt der Woche bei "Meine Hilfe zählt" könnte Abhilfe schaffen.

 Einen neuen Kleinbus braucht die Kinder- und Jugendhilfe Palais in Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Einen neuen Kleinbus braucht die Kinder- und Jugendhilfe Palais in Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Er hat ein ganz schön hartes Leben, der alte Herr. Schon früh am Morgen muss er sich auf den Weg machen, fährt zu Familien zwischen Bernkastel-Kues, Hermeskeil und Trier.

Am Nachmittag sorgt er dafür, dass etliche Kinder zur richtigen Zeit bei der richtigen Freizeitgestaltung ankommen. Und wenn andere Ferien machen, dann wird es für ihn erst so richtig anstrengend - trotz der vielen Jahre, die er schon auf dem Buckel hat.

Keine Angst, der alte Herr ist kein ausgebeuteter Senior. Nur ein neunsitziger Kleinbus mit 14 Jahren Dauereinsatz und 250 000 Kilometer Fahrleistung. Aber ohne ihn würde ein wichtiger Teil der Arbeit des Palais e.V. brachliegen.

Zum Beispiel die Touren der Familienhilfe durch die ganze Region, die dafür sorgen, dass die Kinder von "Problemfamilien" zu Hause besucht werden. "Oft packen unsere Mitarbeiter die ganze Kinderschar in den Bus und fahren zu Arztterminen", erzählt Christian Botzet vom Palais e.V.

Nachmittags steht der Bus den pädagogischen Lernhilfegruppen zur Verfügung. Dorthin kommen Kinder mit Schul- oder Verhaltensschwierigkeiten - quer durch alle gesellschaftlichen Schichten. "Sie haben unterschiedliche Probleme, aber jeder hat sein Päckchen zu tragen", sagt Botzet. Dabei helfen freizeitpädagogische Aktivitäten: Man tobt sich in der Soccer-Halle aus, lernt im Hochseilgarten, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, nutzt die Spielanlagen auf dem Petrisberg oder erkundet den Wald.

Ohne Kleinbus wäre das alles gar nicht zu realisieren. Ebenso wenig wie die Ferienangebote, deren Wahrnehmung auch Kindern möglich ist, deren Eltern sich keine Urlaubsfahrten leisten können. Der Schwarzwald, die Nordsee, die Ardèche: Das sind die beliebtesten Ziele.

Wenn nicht mitten in den steilen Ardèche-Serpentinen der alte Bus einfach schlappmacht. "Es war ein echtes Abenteuer, das Ding in einer französischen Werkstatt wieder flottzukriegen", erinnert sich Christian Botzet. Auf den ersten Blick eine durchaus lustige Geschichte. Aber der Spaß verfliegt, wenn man sich vor Augen hält, was mit einem nur noch bedingt verkehrstauglichen Bus alles passieren kann, wenn tagtäglich Kinder transportiert werden.

Aber das enge Budget des Palais e.V. lässt keine Neuanschaffung zu, auch wenn ein neuer Bus noch so nötig wäre. "Wir denken eher an einen guten Gebrauchten", korrigiert Botzet, "aber auch der kostet schnell 14 000 Euro".

Genau diese Summe haben die Macher vom Palais e.V. bei "Meine Hilfe zählt" eingestellt. Der erste Tausender ist schon da, aber da fehlt noch viel bis zum Traum-ziel. Man hofft, als "Projekt der Woche" ( Projekt-Nr.: 4807) die TV-Leser überzeugen zu können. Und vielleicht findet sich ja auch ein Autohändler mit Herz, der bei der Suche hilft und beim Preis entgegenkommt.

Doch die Palais-Leute sind es gewohnt, sich nicht auf ihr Glück zu verlassen. Sie haben schon jede Menge Unterstützungsaktivitäten "eingetütet". So präsentiert der Konzer Musiker Daniel Bukowski am Donnerstag, 2. Dezember, seine neue CD "Best of" im Rahmen eines Konzertes im Cinemaxx-Kino, begleitet von großer Band-Besetzung. Mit jeder verkauften CD geht ein Obolus für den Buskauf an "Meine Hilfe zählt". Auch die im Vorverkauf befindlichen Tickets für das Benefizkonzert der Bundeswehr-Big Band am 4. April in der Europahalle kommen der Aktion zugute. Nicht zu vergessen: Am 14. Dezember organisieren Mitarbeiter und Jugendliche des Palais e.V. von 9 bis 18 Uhr einen Info-Stand mit winterlichen Leckereien in der Trierer Fußgängerzone, Ecke Simeonstraße/Margarethengässchen.

Wie spende ich? Per Banküberweisung: Empfänger betterplace.org, Kontonummer 53333, BLZ 51230800, Kreditinstitut Wirecard Bank. Im Verwendungszweck immer zuerst die vierstellige Projektnummer angeben. Dann - falls abweichend vom Kontoinhaber - den Namen des Spenders. Falls der Spender in der Zeitung veröffentlicht werden will, ein "X" eintragen. Wenn Spendenbescheinigung gewünscht, bitte Adresse angeben. Falls Ihr gewähltes Projekt bereits vor Buchung der Spende genügend Geld zur Realisierung hat, kommt der Beitrag anderen Projekten von "Meine Hilfe zählt" zugute.

Per Onlinespende: Unter volksfreund.de/meinehilfe das Projekt auswählen und auf den Spendenbutton klicken. Sie können genau aussuchen, welchem Bedarf Ihre Spende zugutekommen soll. Dann die abgefragten Daten eingeben (sie werden verschlüsselt übertragen und vertraulich behandelt).
Unsere Garantie: Jede Spende wird zu 100 Prozent an den Adressaten weitergeleitet. Der TV übernimmt die Transferkosten.

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