Projekt der Woche: Eine Chance für das ägyptische Kind Sahar

Luxor/Trier · In menschenunwürdigen Verhältnissen vegetierte die elfjährige, mehrfach behinderte Sahar jahrelang in ihrem ägyptischen Heimatdorf vor sich hin. Nun versucht die Trierer Hilfsorganisation "Kleine Pyramide", ihr ein erträgliches Leben zu ermöglichen.


Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kleinen Pyramide sind einiges gewöhnt, wenn sie in den Armenvierteln und Dörfern rund um Luxor unterwegs sind. Aber das Schicksal der elfjährigen Sahar erschütterte selbst die hartgesottensten Helfer.

Völlig verdreckt und verwahrlost fanden sie das Mädchen, das aufgrund eines genetischen Defekts geistig und körperlich stark behindert ist, in einem dunklen Zimmer zwischen Müll und Tier-Exkrementen. Ihre Schlafstätte war eine Alu-Schüssel. Die Eltern: bettelarme Analphabeten, fünf schulpflichtige Kinder, 25 Euro Monatseinkommen als Hilfsarbeiter.

Link: Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier

"Wir haben sofort gehandelt", sagt Pyramide-Vorstandsmitglied Klaus Kürten. Er verurteilt die Eltern nicht, "die mit einer solchen Situation einfach völlig überfordert sind". Vor Ort wurden eine Plastikwanne und ein Notbett angeschafft, eine Betreuerin sorgte dafür, dass das Mädchen zum ersten Mal seit Jahren aus dem Haus kam, regelmäßige Physiotherapie stärkt die völlig unterentwickelte Muskulatur. Auch die Eltern helfen inzwischen mit.

Die Kleine Pyramide ist ausschließlich spendenfinanziert. Die Mittel reichen für "Notfallhilfe", aber nicht, um in einem so schwierigen Fall wie dem von Sahar ein Kind sofort wirksam aus dem Elend zu holen. "Wer den Kindern helfen will, muss der Familie helfen", sagt Klaus Kürten. Deshalb haben die Mitarbeiter in Luxor für den "Basisverein" in Trier eine Wunschliste zusammengestellt. Ein Bett und ein Rollstuhl für Sahar, ein Deckenventilator, Matratzen für die Geschwister, Decken und Bettzeug. Ein kleines Bad mit Toilette und Dusche, damit die gelähmte Sahar zu Hause gewaschen werden kann, eine abgetrennte Küche mit Herd und Kühlschrank.

Das alles in Luxor auf die Beine zu stellen, kostet vergleichsweise bescheidene 2580 Euro. "Weil ein Euro dort unglaublich viel wert ist, kann man auch mit kleineren Summen, die in Deutschland gespendet werden, viel bewegen", erzählt Klaus Kürten.

25 Euro im Monat für eine Patenschaft

Darauf beruht die Arbeit der Kleinen Pyramide, die vor Ort 180 Patenschaften für arme Kinder unterhält - für 25 Euro im Monat. Für Sahar hat sich in Gerolstein eine Patin gefunden. Würde es mit Hilfe der TV-Leser gelingen, ihre Lebensverhältnisse auf einen Schlag deutlich zu verbessern, bestünde also die Chance, ihr auf Dauer wirksam zu helfen. Denn bei Kindern, die von der Kleinen Pyramide unterstützt werden, schauen die Mitarbeiter regelmäßig zu Hause vorbei und achten darauf, ob die Hilfe auch wirklich den Kindern zugute kommt.

Extra: "Hilfe für Sahar" hat die Projektnummer 4761. Umfassende Informationen unter www.volksfreund.de/meinehilfe. Telefonische Auskünfte zum Projekt gibt Ansprechpartner Klaus Kürten (0651/3609333). Weitere Informationen zu Sahar und der sonstigen Arbeit der Kleinen Pyramide diese Woche täglich im Trierischen Volksfreund.

Extra Wie spende ich?
Per Bank-Überweisung: Empfänger: betterplace.org, Kontonummer 53333, BLZ 51230800, Kreditinstitut: Wirecard Bank. Wichtig: Im Verwendungszweck an erster Stelle die vierstellige Projektnummer angeben - in diesem Fall 4761. Dann - nur falls abweichend vom Kontoinhaber - den Namen des Spenders. Falls der Spender in der Zeitung und online veröffentlicht werden will, ein "X" eintragen. Und falls Sie eine Spendenbescheinigung wünschen, Adresse angeben.

Per Onlinespende: Unter www.volksfreund.de/meinehilfe ist das Projekt gelistet. Selbiges dort auswählen und auf den Spendenbutton klicken. Dann die entsprechenden Daten eingeben, die selbstverständlich verschlüsselt übertragen und vertraulich behandelt werden.

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