Spendenvoting: Heute endet die Onlineabstimmung über die Verteilung von rund 15.000 Euro.

Trier · Wer den erfolgreichsten Verein der Region Trier sucht, wird bei den RSC Rollis schnell fündig: Die erste Mannschaft gehört zur Spitze in Deutschland, und die Zahl der Nachwuchsteams und -spieler hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Was leider nicht mitgewachsen ist, sind die räumlichen Rahmenbedingungen. Im Internet auf Facebook geht es beim Spendenvoting in den Endspurt. Heute endet die Onlineabstimmung über die Verteilung von rund 15.000 Euro.

 Jubeln die Dolphins (hier ein Junior-Team) demnächst auch in der Euro-League? Möglich werden kann das nur, wenn die TV-Leser helfen und die Fahrt zum Turnier mitfinanzieren. (Archivbild)

Jubeln die Dolphins (hier ein Junior-Team) demnächst auch in der Euro-League? Möglich werden kann das nur, wenn die TV-Leser helfen und die Fahrt zum Turnier mitfinanzieren. (Archivbild)

Foto: Friedemann Vetter

Trier. Das Gedränge ist groß, wenn bei den Rollis das Jugendtraining ansteht. 50 Kids in Rollstühlen gehören zu den Nachwuchsmannschaften, vom Anfänger bis zum Supertalent. Sie kommen aus der ganzen Region, manche Eltern fahren bis zu 100 Kilometern, um ihren Kindern diesen Sport zu ermöglichen.
Dass die Rollis eine Attraktion geworden sind, hat auch damit zu tun, dass bei der ersten Mannschaft, den "Immovesta Dolphins", Klassespieler aus aller Welt vertreten sind, von denen sich viele auch um die Jugendarbeit kümmern. Was sie nach Trier gelockt hat, ist nicht das große Geld - mit Rollstuhl-Basketball lässt sich in Deutschland schwerlich ein Lebensunterhalt verdienen. Die meisten werden von ihren Sportverbänden finanziert, und nach Trier sind sie gekommen, weil der Verein einen exzellenten Ruf hat, was die sportlichen Entwicklungschancen von Spielern angeht. Die Erfolge der Rollis stehen in einem heftigen Kontrast zu manchen Rahmenbedingungen, mit denen sie zurechtkommen müssen. Hauptproblem: die Raumsituation rund um die Wolfsberghalle. "Rollstuhlbasketball benötigt Stauraum", sagt Pressesprecher Günter Ewertz. Das leuchtet ein. Weil aber die Gesamtschule auf dem Wolfsberg wächst, steht immer weniger Platz zur Verfügung - von Luxus wie einem Vereinsheim oder wenigstens einem Sozial- und Behandlungsraum gar nicht zu reden.
Die Rollis schafften unbürokratisch Abhilfe, organisierten einen LKW-Koffer, der auf dem Parkplatz vor der Halle die nötige Abstellfläche für Rollstühle und weiteres Equipment geliefert hätte. Wenn man ihn denn hätte aufstellen dürfen. Nach neunmonatigen Verhandlungen mit der Stadt (Ewertz: "Von Pontius zu Pilatus") kam die Ablehnung.
Mit einem Anbau wäre die städtische Bürokratie dagegen einverstanden - aber finanzieren müsste ihn der Verein allein. Das "Zuhause für die Rollis" ist ein ziemlich dicker Brocken, selbst bei einem hohen Eigenleistungs-Anteil. Rund 42 000 Euro beträgt die Kostenschätzung, zumindest einen Teil davon erhofft sich Ewertz bei "Meine Hilfe zählt" - vielleicht auch als Sachleistung. "Wir sehen keinen anderen Ausweg, als das selbst zu stemmen", sagt der Mann, der im vorigen Jahr den Kauf von fünf Sport-Rollstühlen für die Jugendarbeit dank der großzügigen TV-Leser und vieler eigener Aktivitäten realisieren konnte.
Neben dem eigenen Zuhause haben die Rollis noch einen großen Wunsch, der sich - zumindest von der Größenordnung her - etwas leichter realisieren lässt. Ihre erste Mannschaft hat sich dank der guten Platzierungen für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert. Aber anders als beim Fußball ist das keine Lizenz zum Gelddrucken, sondern - im Gegenteil - ein erhebliches Problem. Denn die erste Runde der Euro-League wird im März als Turnier in Wolverhampton/England ausgetragen, und die Mannschaften müssen ihre Kosten selber tragen, sogar Startgeld bezahlen. Mit Rollstühlen auf die Insel: Da kann man nicht mal eben einen Billig-Flug bei Ryan-Air buchen. Alles in allem käme der Europacup auf Kosten von rund 7500 Euro. Aus dem Fahrkosten-Budget des Vereins lässt sich das nicht finanzieren - es ist ohnehin überlastet. "Die ständig steigenden Spritkosten schlagen ins Kontor", erzählt Günter Ewertz. Selbst Jugendmannschaften sind mangels ortsnaher Konkurrenz oft gezwungen, durch die halbe Republik zu fahren.
Am Europapokal können die Rollis also trotz sportlicher Qualifikation nur teilnehmen, wenn Spender und Sponsoren bei der Finanzierung helfen. Ansonsten müsste die erste Trierer Mannschaft, die es seit vielen Jahren auf die europäische Ebene geschafft hat, ihre Teilnahme aus Geldmangel absagen.
Projekt-Nummern: 7721 (Vereinsraum) und <b>7943 (Turnier).
volksfreund.de/meinehilfe
Extra

Per Banküberweisung an "Meine Hilfe zählt". Konto 220012 bei der Sparkasse Trier (BLZ 58550130) oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103). Im Verwendungszweck unbedingt die vierstellige Projektnummer angeben, damit die Spende dem richtigen Zweck zugeordnet werden kann. Spenden ohne Projektangabe fließen in einen gemeinsamen Topf, der unter allen Initiativen verteilt wird. Falls Veröffentlichung des Spendernamens im TV gewünscht, bitte ein "X" eintragen. Bis 200 Euro wird der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung anerkannt. Hat ein Projekt bereits vor Buchung der Spende genügend Geld zur Realisierung, kommt der Beitrag anderen "Meine Hilfe zählt"-Projekten zugute. Online: Unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, Spendenbutton anklicken und die abgefragten Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet. Der TV übernimmt die Transferkosten.

Ihre Stimme zählt, damit noch mehr Initiativen ihre Projekte umsetzen können. Das Spenden-Voting finden Sie noch bis Dienstag auf www.facebook.com/volksfreund .

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