Zu wenig Geld zum Verhüten
Trier · In Deutschland müssen die Kosten für Verhütungsmittel ab dem 20. Lebensjahr komplett selbst getragen werden. Die Folge: Immer wieder werden Frauen ungewollt schwanger, weil sie sichere Verhütungsmittel nicht bezahlen können. TV-Leser können mithelfen, dass Pro Familia Frauen mit geringem Einkommen bei der Finanzierung von sicheren Verhütungsmethoden unterstützen kann.
Trier. Petra M. (Name geändert) hat zwei kleine Kinder. Ihre Familie kommt Monat für Monat nur mühsam über die Runden. Ihr Mann ist arbeitslos, sie verdient ein paar Euro dazu. Das Geld für eine längerfristige Verhütungsmethode wie Kupferspirale (120 bis 300 Euro) oder Verhütungsstäbchen (300 bis 350 Euro) fehlt.
Nun ist sie ungewollt schwanger geworden und sitzt in der Schwangerenkonfliktberatung der Pro Familia in Trier.
Susanne K. (Name ebenfalls geändert) wurde die elterliche Sorge für ihre beiden Mädchen entzogen. Aufgrund ihrer psychischen Erkrankung war sie komplett überfordert. Sie will auf keinen Fall noch einmal schwanger werden und stellte bei der Krankenkasse einen Antrag auf Übernahme der Kosten für eine Sterilisation. Der Antrag wurde abgelehnt. Sie wendet sich an Pro Familia.
Das sind zwei der vielen Fälle, von denen Claudia Heltemes, Leiterin der Pro Familia in Trier, berichten kann. "Täglich begegnen wir in unserer Beratungsstelle der Not, die durch ungewollte Schwangerschaften in Folge prekärer Lebenslagen entstehen", sagt die Diplom-Psychologin. Denn in Deutschland müssen die Kosten für Verhütungsmittel ab dem 20. Lebensjahr komplett selbst getragen werden.
Eine Studie der Hochschule Merseburg hatte den Zusammenhang zwischen den Auswirkungen der finanziellen Situation auf die Verhütungshäufigkeit gezeigt: Immer verhütet hatten vor dem Bezug von Arbeitslosengeld (ALG) II 67 Prozent der Befragten, mit ALG II nur noch 30 Prozent. Und Betroffene wenden billigere und unsichere Verhütungsmittel an.
Dies sind wichtige Gründe für Pro Familia, sich auf vielfältige Weise für das Menschenrecht auf Familienplanung zu engagieren. "Es ist ein grundlegendes Recht von Frauen und Männern, über die Zahl ihrer Kinder und den Zeitpunkt der Geburt frei und verantwortlich zu entscheiden", erklärt die Trierer Pro Familia-Chefin. Dieses Menschenrecht schließe den Zugang zu möglichst sicheren, gesundheitlich verträglichen und finanziell erschwinglichen Verhütungsmethoden mit ein.
TV-Leser können unter der Projektnummer 12351 mithelfen, damit auch Frauen und Paare mit geringem Einkommen - etwa Hartz-IV-Empfänger, Alleinerziehende, Familien mit mehreren Kindern oder Arbeitslose - längerfristige Verhütungsmethoden überhaupt bezahlen können.
Jeweils zwei Hormon- und Kupferspiralen, Sterilisationen und Verhütungsstäbchen (insgesamt: 3200 Euro) möchte Pro Familia finanzieren und damit Frauen und Paare gemeinsam dabei unterstützen, verantwortliche Familienplanung umzusetzen, um ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche zu vermeiden.Extra
Per Banküberweisung an "Meine Hilfe zählt". Konto 220012 bei der Sparkasse Trier (BLZ 58550130) oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103). Im Verwendungszweck bitte immer die vier- oder fünfstellige Projektnummer angeben, damit die Spende auch dem gewünschten Zweck zufließen kann. Spenden ohne Projektangabe fließen in einen gemeinsamen Topf, der unter allen Initiativen verteilt wird. Falls eine Veröffentlichung des Spendernamens im TV gewünscht wird, bitte ein "X" auf dem Überweisungsformular eintragen. Bis zu einer Summe von 200 Euro wird der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung anerkannt. Ist eine separate Quittung erwünscht, bitte Adresse angeben. Hat ein Projekt bereits vor Buchung der Spende das Spendenziel erreicht, kommt der Betrag anderen "Meine-Hilfe-zählt"-Projekten zugute.
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