Erste Runde beim Volksfreund-Ehrenamtspreis: Stimmen Sie ab!

Region · Erste Runde beim Volksfreund-Ehrenamtspreis: Ab heute präsentieren wir jeden Monat drei Einzelpersonen und drei Gruppen, die sich herausragend ehrenamtlich engagieren. Die TV-Leser können per Telefon abstimmen, wer im März besonderen Respekt verdient und an der Endauswahl des mit mehr als 5000 Euro dotierten Preises teilnimmt.

 Wer geht im März ins Rennen um den Ehrenamtspreis "Respekt!" des Trierischen Volksfreunds? TV-Leser können über die ersten Nominierten abstimmen (von links): Hans-Peter Pesch, Maria Schuh oder Heinz Reifferscheid. Fotos: dpa/privat/Bernardy/Linden

Wer geht im März ins Rennen um den Ehrenamtspreis "Respekt!" des Trierischen Volksfreunds? TV-Leser können über die ersten Nominierten abstimmen (von links): Hans-Peter Pesch, Maria Schuh oder Heinz Reifferscheid. Fotos: dpa/privat/Bernardy/Linden

1. "Jeden Tag eine gute Tat": Hans-Peter Pesch engagiert sich vierfachAktiv, engagiert und voller Elan. Hans-Peter Pesch (61) lebt nach dem Motto: "Jeden Tag eine gute Tat." Seit der gelernte Fernsehtechniker pensioniert ist, setzt er sich in seiner Freizeit ehrenamtlich ein. Bei der Bundeswehr arbeitete er 35 Jahre als Flugzeugelektroniker. Der Kontakt mit Menschen machte ihm schon damals Spaß. Daher unterstützt er nun gleich vier gemeinnützige Institutionen. Im Rahmen der rechtlichen Betreuung des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM) in Wittlich unterstützt er seit 2007 zwei Frauen, die körperlich und geistig nicht mehr in der Lage sind, sich um ihre rechtlichen Angelegenheiten zu kümmern. Pesch erledigt für sie den gesamten Schriftverkehr. Es sei ihm wichtig, dass Menschen in Not jemanden haben, auf den sie sich verlassen können. Dies gilt auch für den Weißen Ring, einer Organisation, die sich um Opfer von Kriminalität kümmert. Bei Gerichtsterminen sei vor allem seelischer Beistand für die Opfer wichtig. Denn die Konfrontation mit ihren Peinigern treffe einige schwer, so dass sie Halt bei ihrem Betreuer finden. Neben diesen Tätigkeiten ist Pesch als Seniortrainer in der Ehrenamtsagentur des Kreises Bernkastel-Wittlich tätig und bietet seit 2008 den Internettreff im Haus der Vereine in Wittlich an. Hier begleitet der Technikfreak Senioren beim ersten Kontakt mit dem Netz. Er möchte den Teilnehmern, die meist mit Technik wenig am Hut haben, die Angst vorm Computer nehmen. Für all das reicht Pesch ein "Danke" als Belohnung.
2. "Geht nicht, gibts nicht": Maria Schuh setzt sich ehrenamtlich und unermüdlich für Andere einWenn Maria Schuh (49) aktiv wird, dann dürfen Menschen, denen es schlecht geht, hoffen. Die Vorsitzende des Schweicher Vereins Nachbarn in Not arbeitet seit der Vereinsgründung 2007 Vollzeit für andere - ehrenamtlich. Wenn keine Institution mehr helfen kann, setzt die große Blonde alle Hebel in Bewegung, damit Notleidende Hilfe bekommen: Maria Schuh hat etwa ein Benefiz-Konzert organisiert, das 11000 Euro für die drei Kinder einer mittlerweile an Krebs verstorbenen Mutter einspielte. Einen Hausbesitzer hat sie überzeugen können, einer Alleinerziehenden mit fünf Kindern eine Wohnung zu vermieten, einem alten Ehepaar den leeren Kühlschrank aufgefüllt und den heruntergekommenen Schweicher Jugendraum auf Vordermann gebracht. Dies sind nur vier ihrer mittlerweile rund 110 Einsätze. "Ich mache das alles nicht alleine", betont sie so unentwegt, wie sie hilft. Rund 70 Mitglieder hat der Verein. Und die gebürtige Bayerin, die seit 2001 in Schweich lebt, hat ein beachtliches Netzwerk aufgebaut. Wenn sie Geschäftsleute um Unterstützung bittet, ist ein Nein unmöglich. Mit ihrer Überzeugungskraft ist sie Motor vieler Hilfsaktionen. Ihr Credo: "Geht nicht, gibt's nicht." Sie selbst weiß, was Not bedeutet. "Beim Jahrhunderthochwasser in Augsburg 1999 habe ich innerhalb einer halben Stunde alles verloren", sagt Schuh. Die Hilfsbereitschaft von damals hat sich in ihr Gedächtnis eingraviert. "Heute geht es mir sehr gut und ich kann etwas zurückgeben", sagt sie.

3. Der Mann, der niemals aufgibt: Heinz Reifferscheid kämpft für das nächste ProjektDass an der Oberen Kyll trotz katastrophaler Finanzen der Verbandsgemeinde (VG), noch etwas geht, wenn man nur dranbleibt, hat er bewiesen: Heinz Reifferscheid aus Gönnersdorf. Jahrelang kämpfte der heute 72-jährige ehemalige Leiter der VG-Werke, Leichtathletik-Trainer und Vorsitzender des VfL 09 Jünkerath ("Ich such' noch nach einem Nachfolger!") für die Sanierung der kommunalen Sportanlage - gegen jeden Widerstand.

Reifferscheid schaffte das Kunststück, alle Vereine der VG zu finanzieller Unterstützung zu bewegen, das Land gab Fördergeld hinzu - und im Juni 2011 war die Eröffnung gleichzeitig mit Reifferscheids 70. Geburtstag. Der Name "Fair Play Arena" kam nicht von ungefähr: Denn zur Feier startete auch die gleichnamige Europa-Radtour für Jugendliche, die vor 15 Jahren vom Jünkerather Lehrer Herbert Ehlen ins Leben gerufen wurde. Reifferscheid blickt nicht nur auf eine blitzblanke berufliche Karriere zurück: 2006 zeichnete ihn das Land für sein Lebenswerk als Trainer mit der Verdienstmedaille aus. Jetzt kämpft er für die Sanierung des Gebäudes auf der Sportanlage. Und hat bereits mit der Kommunalaufsicht ausgehandelt, dass das Vorhaben für 2015 in den Haushalt der VG eingestellt werden darf. Das soll, "alles in allem, 200.000 Euro" kosten, sagt er. Und hat die Vereine schon wieder dazu gebracht, 50.000 Euro zusammenzubringen. Wer Heinz Reifferscheid erlebt hat, weiß: Das Geld, das neben dem VG-Anteil fehlt, wird er noch irgendwo herholen.

Sie können Vorschläge für die nächsten Runden machen. Senden Sie Ihren Vorschlag mit Begründung per E-Mail an die Adresse: respekt@volksfreund.de

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